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Archive for Februar, 2014

Frühlingstheater

Dass die Erde inwendig noch munter ist,
seh ich zu meiner Freude an den Schneeglöckchen und dem Krokus.
Die Schneeglöckchen,
ohne Furcht vor der grimmigsten Kälte,
spitzen fleißig nach oben.
Sie müssen sich tummeln,
dass sie fertig sind,
eh das Gesträuch überher Blätter kriegt
und ihnen die Sonne benimmt.
Das Frühlingstheater wäre also auch wieder mal eröffnet.

(Wilhelm Busch)

 

PS: Endlich, endlich habe ich Schneeglöckchen gesehen, auch wenn ich dafür bis hinter Mettmann radeln musste. Mehr kann ich über diese erste Open-Air-Tour 2014 gerade nicht schreiben, denn meine Hände tauen noch auf – die gefühlte Temperatur war doch wesentlich niedriger, als der Wetterbericht vollmundig angekündigt hatte.

Schneeglöckchen

Retrobus

Krokusmeer

Krokusblüte

Eine Ahnung von Frühling

Nichts ist ein so sicheres Zeichen für den Frühling wie das fröhliche Gezwitscher der Piepmätze. Die legen sich jetzt am Morgen – im Februar! – schon mächtig ins Zeug und singen, was die kleinen Kehlen hergeben. Später dann Temperaturen um die 12 Grad, ein blauer Himmel mit weißen Puschelwolken, etwas Sonnenschein: Fertig ist die erste Ahnung vom Frühling 2014. Und die will gebührend belaufen werden. Eine Strecke zum ausgelassenen Rumhoppeln und Hakenschlagen wäre perfekt.

Das heißt für mich nichts anderes als: ab in den Grafenberger Wald – immer den gelben Pfeilen nach! Knapp sieben Kilometer lang. Genießen, staunen, in den Himmel gucken, Schneeglöckchen suchen (aber nicht finden), Kilometer um Kilometer und Höhenmeter um Höhenmeter zurücklegen, bis zum „Schönen Ausblick“, dem höchsten Punkt im Grafenberger Wald: Es ist einfach ein großartiger Sonntagslauf.

Wegweiser Aaper Wald Wald_1 Wald_2 Wald_4 Wald_5

GBI Europe, Klappe, die zweite

Budapest, Bratislava, Wien, München – sieben Tage, vier Länder. Und nur noch knapp vier Monate bis zum Startschuss der GBI Europe. Angemeldet bin ich natürlich schon, auf meinem Trikot werden also zwei Sterne leuchten. Flug nach und Hotel in Budapest sind seit gestern gebucht, bald geht auch das Spendensammeln los (Ich zähle auf euch, darf ich doch, oder?).

Die Streckenlängen variieren aktuell zwischen 650 und 950 Kilometern. Da kann sich auch noch einiges zum Guten oder Bösen verschieben, denn auf der geplanten Tour haben wir an vielen Orten noch keine Übernachtungsmöglichkeit gefunden. Also wenn hier jemand mitliest, der in Tulln, Amstetten, Vöcklabruck und Seebruck lebt oder dort jemanden kennt: Etwa 400 spendensammelnde Radverrückte suchen einen Platz zum Ausruhen und Schlafen. Ob Turnhalle, Fußballfeld oder Schwimmbadwiese ist dabei völlig egal.

Mitfahren kann man selbstverständlich auch – die Registrierung ist bis zum 31. März 2014 möglich.

Der Reiz des Bekannten

Jeden Monat eine unbekannte oder eine länger nicht gelaufene Strecke sollte es sein. Statistisch ist das natürlich immer noch drin, auch wenn ich den Januar und die ersten beiden Februar-Wochen in meinem liebsten Laufrevier verbracht habe. Gut, ich kenne mittlerweile jeden Baum, Strauch und Stein mit Namen, bekannte Hunde lassen längst ihre Stöcke und Bälle fallen, weil sie wissen, dass ich nicht anders kann, als sie zu streicheln und kurz mit ihnen zu spielen. Von den Standard-Seeumrundern mal ganz zu schweigen – erkennen, lächeln, leichtes Kopfnicken und/oder Handheben hier, kurzes „Hi!“ da.

Gestern sollte es dann so weit sein: Grafenberger Wald, here I’am. Sollte. Aber es stürmte. Und das Rosie-Projekt hielt mich auf der Couch gefangen. Der Liebste schlich ab und zu an mir vorbei und flüsterte irgendwas von: „Also ich glaube ja nicht, dass du heute noch läufst.“ Dabei war ich schon fix und fertig behost und beschuht. Nur lag ich eben in voller Läufermontur auf der Couch – denn da war ja noch dieses letzte Kapitel …

Was der Liebste bei allem salomonischen Geflüster und Geplapper nicht bedacht hatte: Es ist länger hell. Und so ein Kapitel schneller ausgelesen, als der Lesenden manchmal lieb ist. Die Zeit reichte trotzdem nur noch für – nun ja – den See. Aber wisst ihr was: Gerade dann offenbart sich der Charme des Bekannten. Der Lieblingshusky wirft sich voller Freude vor und seinen Ball zwischen meine Füße. Der Sturm verflacht in ein laues Lüftchen und die Abendsonne taucht Bäume und See in ein wahres Zauberlicht. Warum wollte ich eigentlich neue Strecken ausprobieren?

See1

See2