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Eine Ahnung von Frühling

Nichts ist ein so sicheres Zeichen für den Frühling wie das fröhliche Gezwitscher der Piepmätze. Die legen sich jetzt am Morgen – im Februar! – schon mächtig ins Zeug und singen, was die kleinen Kehlen hergeben. Später dann Temperaturen um die 12 Grad, ein blauer Himmel mit weißen Puschelwolken, etwas Sonnenschein: Fertig ist die erste Ahnung vom Frühling 2014. Und die will gebührend belaufen werden. Eine Strecke zum ausgelassenen Rumhoppeln und Hakenschlagen wäre perfekt.

Das heißt für mich nichts anderes als: ab in den Grafenberger Wald – immer den gelben Pfeilen nach! Knapp sieben Kilometer lang. Genießen, staunen, in den Himmel gucken, Schneeglöckchen suchen (aber nicht finden), Kilometer um Kilometer und Höhenmeter um Höhenmeter zurücklegen, bis zum „Schönen Ausblick“, dem höchsten Punkt im Grafenberger Wald: Es ist einfach ein großartiger Sonntagslauf.

Wegweiser Aaper Wald Wald_1 Wald_2 Wald_4 Wald_5

Der Reiz des Bekannten

Jeden Monat eine unbekannte oder eine länger nicht gelaufene Strecke sollte es sein. Statistisch ist das natürlich immer noch drin, auch wenn ich den Januar und die ersten beiden Februar-Wochen in meinem liebsten Laufrevier verbracht habe. Gut, ich kenne mittlerweile jeden Baum, Strauch und Stein mit Namen, bekannte Hunde lassen längst ihre Stöcke und Bälle fallen, weil sie wissen, dass ich nicht anders kann, als sie zu streicheln und kurz mit ihnen zu spielen. Von den Standard-Seeumrundern mal ganz zu schweigen – erkennen, lächeln, leichtes Kopfnicken und/oder Handheben hier, kurzes „Hi!“ da.

Gestern sollte es dann so weit sein: Grafenberger Wald, here I’am. Sollte. Aber es stürmte. Und das Rosie-Projekt hielt mich auf der Couch gefangen. Der Liebste schlich ab und zu an mir vorbei und flüsterte irgendwas von: „Also ich glaube ja nicht, dass du heute noch läufst.“ Dabei war ich schon fix und fertig behost und beschuht. Nur lag ich eben in voller Läufermontur auf der Couch – denn da war ja noch dieses letzte Kapitel …

Was der Liebste bei allem salomonischen Geflüster und Geplapper nicht bedacht hatte: Es ist länger hell. Und so ein Kapitel schneller ausgelesen, als der Lesenden manchmal lieb ist. Die Zeit reichte trotzdem nur noch für – nun ja – den See. Aber wisst ihr was: Gerade dann offenbart sich der Charme des Bekannten. Der Lieblingshusky wirft sich voller Freude vor und seinen Ball zwischen meine Füße. Der Sturm verflacht in ein laues Lüftchen und die Abendsonne taucht Bäume und See in ein wahres Zauberlicht. Warum wollte ich eigentlich neue Strecken ausprobieren?

See1

See2

Pläne, Ziele, Träume

Liebes 2014,

bist du neugierig, was ich alles mit dir vorhabe? Eines kann ich dir versprechen: Langweilig wird es nicht. Und deine Stunden, Tage und Monate werden nur in Ausnahmefällen sinnlos auf der Couch vergammelt. So wie ich 2013 am 31. Dezember verabschiede, begrüße ich dich am Neujahrstag: mit einem Spinning-Special – jeweils 90 Minuten Raus- und Reinrollen mit voller Power.

Auf Januar und Februar kannst du dich besonders freuen: „Schlanker, gesünder und messbar jünger in 60 Tagen“ heißt es dann – vegane Challenge, Klappe, die zweite. Pflanzenküche ist ja kein unbekanntes Terrain mehr und Sport gehört längst wieder in den Alltag. Aber Smoothies aus Gemüse? Jeden Tag meditieren? Und stretchen? Das wird wohl das wahre Abenteuer.

Apropos Sport: Ende Dezember sollen 1.000 Laufkilometer auf dem Garmin stehen. Damit die nicht allzu langweilig werden, will ich pro Monat mindestens eine Strecke unter die Füße nehmen, die ich entweder lange vernachlässigt habe oder komplett neu entdecke. Einen richtigen Trainingsplan gibt’s auch wieder. Aber erst ab dem 19. Januar – mit dem Halbmarathon der Duisburger Winterlaufserie als Ziel. Im Jahresverlauf wären noch der Color Run und der „Energiebündel“-Women’s Run schön. Zumindest für Letzteren habe ich schon das „Kadda überreden“-Projekt gestartet. ;)

Außerdem soll der Garmin mit 3.000 Radkilometern gefüllt sein. Um die 1.000 kommen allein durch zwei GBI-Touren zusammen – vielleicht auch mehr, denn ich kenne ja mittlerweile meine Streckenplanungs-Pappenheimer: Ist die Etappe zu flach oder zu kurz, wird sie wie von Zauberhand länger und/oder höher. Anfang Mai freue ich mich jedenfalls auf die erste Deutschland-Fahrt von Stralsund nach Berlin. Mitte Juni radele ich mit der GBI Europe dann von Budapest nach München.

Herbst und Winter lasse ich erst mal offen. Obwohl so einige Träume durch meinen Kopf geistern. Mal wieder ein Husky-Rennen ist ein Riesenwunsch. Ein Bodyflying-Selbstversuch klingt auch toll. Und eine Woche Skiurlaub – das wäre fein.

Auf Gewohntes musst du bei all dem nicht verzichten. Der eine oder andere Spinning-Marathon findet sicher nicht ohne mich statt, Bokwa-Zappeln sowieso und bestimmt ist im Frühling und Sommer auch wieder Draußensport mit Ulrike.

Du siehst: Durch dich, liebes neues Jahr, werde ich mit ganz viel Flowgefühl sausen. Ich freue mich auf dich!

Deine Dori

Wibbelstetz op jück

Viel schlafen, lecker essen, chillen, lesen, einfach nur rumliegen und faul sein – das war der Plan für eine Urlaubswoche auf Fuerteventura. Aber schon am zweiten Tag sagte der Liebste im Fünfminutenrhythmus: „Himmelherrgott, was bist du nur für ein Wibbelstetz!“ Glücklicherweise (für ihn und für mich) sind auch meine Laufschuhe mit auf Reisen gegangen. Und so flitzte ich regelmäßig durch die Gegend – der Sonne entgegen und durch kleine Sandwolken, die der Wind aufwirbelte.

Statt auf schnurgeraden Landstraßen oder platten Waldwegen zu laufen, auf denen man die Kilometer ruck, zuck abspulen kann, rutscht und hopst man hier allerdings trockene Schotterwege entlang. Von Weitem sehen die richtig breit aus. Doch kaum ist man auf ihnen unterwegs, werden sie zu schmalen Pfaden, die sich an den Klippen hinab zum Wasser und wieder hoch winden. Kraxelhoch. Oben angekommen, wird man dann aber mit fantastischen Ausblicken belohnt.

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Lauf, Karl(a), lauf!

Women’s Run 2013 in Köln: Zum Start schwebt ein Meer pinkfarbener Luftballons gen Himmel – begleitet von lautem Jubel und vielen Ahs! und Ohs! Kurz darauf rennen, joggen, walken 7.500 Frauen hoch konzentriert, schwatzend oder lachend in brombeerfarbenen Laufshirts entlang des Rheins über Deutzer und Hohenzollernbrücke. Zeitmessung für die 5 oder 8 Kilometer kann, muss aber nicht sein. Vorher und nachher werden die Powerfrauen liebevoll in der Beauty Lounge oder im Massagebereich umpuschelt. Auf die Ohren (Cat Ballou) und für die Augen (die Zumba-Anheizer vom Neptunbad – oha!) gibt’s zwischendurch auch nur das Feinste vom Feinen.

Moment mal – 7.500 Frauen? Ming Hätz, dat es Kölle! Da schunkelt man sich im Startbereich nicht nur zu „Viva Colonia!“ und „Jetzt geht’s los!“ warm. Hier wird aus Karl schnell mal Karla, stacheln unter einem zartrosa Tutu haarige Männerbeine hervor und lenkt die blondgelockte Wallemähne nur kurz davon ab, dass ihr Träger kein zweites X-Chromosom hat. Aber genau diese Kleinigkeiten, dieser närrische Frohsinn ist es, was wirklich jeden Lauf in Köln zu einer superjeilen Zick macht. Für mich jedenfalls. Und bestimmt auch für Ricarda. Neuauflage 2014?

Women's Run_Vorher

Vor dem Start gab’s Wasser …

Women's Run_Nachher

… und danach ein Belohnungbier. Plus: eine Goodie Bag mit nützlichen und lustigen Sachen.

Wir rocken die BUGA!

„Wir laufen erst mal locker los. Ihr seid still und ich erzähle euch ein bisschen was“, sagte Ulrike, die uns an den nächsten acht Montagen für eine Stunde Draußensport in den Volksgarten lockt. Und das machte sie dann auch. Aber nicht der neueste Düsseldorfer Klatsch und Tratsch stand auf dem Unterhaltungsprogramm. Ruhig forderte sie uns auf, mit den Füßen ganz bewusst den Boden zu spüren. Den Vögeln zu lauschen. Die Blumen zu riechen. Die in voller Pracht stehenden Magnolien zu bestaunen. In den Körper hineinzufühlen.

Laufen  Magnolien

In regelmäßigen Abständen hieß es dann aber: Ran an den Speck! Winke, winke, ihr Winkeärmchen! Los ging’s mit Squats auf einer grünen Wiese unter kritischen Jogger- und Radlerblicken. Unsere Kickboxversuche – „Gesicht schützen! Bein zur Seite! Kick nach vorne! Das Gesicht schützen!“ – haben ein paar kanadische Wildgänse in die Flucht geschlagen. Und einen Radler zu Uuuuh-Aaaah-Rufen animiert – immerhin.

Trizeps_1  Trizeps_2

Wenig später war’s wieder etwas harmonischer: An einem kleinen See angelten in Seelenruhe zwei, drei Männer. Wir übten mitten im See Qigong. Nicht ganz so seelenruhig. Balance zu halten auf einem krumpeligen Stein ist nun mal nicht so einfach. Erst recht nicht, wenn man im schlimmsten Fall in die Entengrütze fällt – egal, ob man nach rechts oder links wegkippt.

Qigong

Und nach dem Draußensport? Kopf und Körper waren geflutet mit frischer Luft und guter Laune. Ein Gefühl, das übrigens bis jetzt nachwirkt, weil’s so schön war.

0 Stunden Sport

0 Stunden Sport: Das ist die traurige Bilanz der vergangenen Woche. (Und jetzt alle im Chor: Oooooooooh!)

Gut, an dem  Totalausfall ist ein riesiger Arbeitsberg, der auch in kombinierten Tag-Nacht-Schichten nicht wirklich kleiner wurde, schuld. Und die spontane Vorbereitung einer Babyshower-Party. Die letzten Vorbereitungen für den Düsseldorfer Unternehmerinnenpreis sowieso. Und, und, und. Aber schade ist es trotzdem. Ein wenig frustrierend auch.

Wenigstens habe ich es geschafft, mich für einen wirklich letzten 4-Stunden-Spinningmarathon anzumelden. Und morgen früh gehe ich laufen. Egal, ob es regnet, stürmt oder schneit. So.

Prokrastination mal anders

Die beste aller Bürokolleginnen sagt: „Du bist übermütig! Und ein bisschen wahnsinnig!“

Ich sage: „Ich habe zielgerichtet prokrastiniert.“*

Denn bei der Ankündigung „Der Dom ist das Ziel.“ konnte ich einfach nicht widerstehen. Sage noch einer, Newsletter funktionieren nicht …

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* Für Alles-immer-gleich-Erlediger: Prokrastination = das Vor-sich-Herschieben unangenehmer Arbeit. So, ich mache mir jetzt noch einen Kaffee, dann schreibe ich über Fassaden. Und alle anderen Newsletter werden gnadenlos gelöscht.