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It’s awesome!

Monatelang fiebert man der GBI entgegen – und plötzlich ist sie vorbei. Die vergangenen sieben Tage waren unglaublich. Anstrengend. Lustig. Abenteuerlich. Und sehr emotional.

Der Tag davor

Der Tag davor war so wie alle anderen Vorurlaubstage: hektisches Rennen von A nach B, letzte Besorgungen für die Reise, Sachen raussuchen, die man mitnehmen will und muss, und ein paar To dos auf der Büroliste abarbeiten. Kurz vor Mitternacht habe ich mich auf der Couch zusammengerollt und versucht, etwas zu schlafen. Aber schon halb 3 standen wir auf dem Parkplatz an der Neusser Skihalle und warteten auf den Bus.

Der Start

Wenige Stunden später kamen wir bei strahlendem Sonnenschein in Paris an. Jetzt hieß es erst mal: Rad suchen und zusammenbauen, Startunterlagen abholen, Trinkflaschen füllen, Reifen aufpumpen, umziehen – und warten. Dann war es tatsächlich so weit: ICH. RADELTE. DURCH. PARIS! Zusammen mit 349 anderen aus 23 Ländern. Kinder jubelten der Petit Tour de France zu, Autofahrer fuhren geduldig hinter uns, bis sie irgendwann überholen konnten – ganz anders als erwartet. Genuss und Freude pur.

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Die Zwischendrin-Etappen

Paris, Meaux/Jablines, Reims, Verdun, Mersch, Malmedy, Bergheim und Neuss waren die Etappenziele unserer Tour. Die Strecken waren landschaftlich ein Traum. Aber auch herausfordernd. So viele Kilometer mit so vielen, vielen, vielen Höhenmetern in so kurzer Zeit bin ich noch nie gefahren. Ich bin erstaunt, wie gut mein Körper das alles weggesteckt hat. Dank einer Wundersitzcreme machte der Allerwerteste gar keine Probleme. Und dank Uli mit den goldenen Händen rutschte der ausgerenkte Brustwirbel ruck, zuck wieder an die richtige Stelle und die Beinmuskeln waren jeden Tag wunderbar locker und bereit für die nächste Herausforderung.

Vor und nach den Etappen

Jeden Tag durchzog der gleiche Rhythmus: ankommen, zwei Voucher gegen ein Zielbier tauschen, Reisetasche aus dem Gepäckhaufen fischen, Schlafplatz suchen, Matratze holen und bebettlaken, Schlafplatz aufbauen, duschen, umziehen, essen, die vergangene Etappe Revue passieren lassen, die Route für den nächsten Tag angucken, Schnappatmung wegen noch längerer Strecke und noch mehr Höhenmetern kriegen, auf den Schreck noch ein Bier trinken, „Ach, wird schon.“ denken, feiern, schlafen, aufstehen, anziehen, frühstücken, Schlafplatz wegräumen und losfahren.

Den Wecker habe ich nur in der ersten Nacht gestellt – und am nächsten Morgen gelernt: Anderen ist es egal, dass ich um 7 wach werden will. Das erste Handy jaulte gegen 5 los, im Minutentakt folgten andere. Vermutlich kenne ich jetzt jeden Klingelton, den die Galaxys und iPhones dieser Welt hergeben. Übernachtet haben wir übrigens in Kirmes- oder Einmannzelten, in Turnhallen oder Internatskorridoren, auf Campingplätzen oder in Schwimmbädern. Wirklich geschlafen habe ich nur im Einmannzelt – also zwei Nächte. Sonst habe ich die unfassbare Bandbreite an Schnarchgeräuschen bestaunt.

Der Komfort reichte von nur einer kalten Dusche für alle über sechs eher nach dem Zufallsprinzip kalte oder warme bis zu unzähligen nach Wunsch regulierbaren Duschen. Und: Nach dem dritten Tag ohne Morgenkaffee wusste ich definitiv, dass ich ein Koffeinjunkie bin – und dass Milch müde Mädchen nicht munter macht. Aber selbst das ist irgendwann egal.

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Sweet little Lilly Malmedy

Gefunden kurz vor Malmedy, eroberte Lilly das Herz aller im Sturm. Jetzt wohnt sie bei Frankfurt und zähmt einen großen Familienhund.

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Die Schlussetappe

Als sich alle Fahrer am Tagebau Garzweiler sammelten, um gemeinsam die letzten 20 Kilometer unter die Räder zu nehmen, als die Polizeieskorte eintraf und der Musikwagen sich mit hämmernden Bässen an die Spitze des Pelotons setzte, kullerten mir schon die ersten Tränen übers Gesicht. Beim Blick in die vielen glücklichen Gesichter kullerten noch mehr. Und beim Durchfahren des Zielbogens war es komplett um mich geschehen. Das Schöne, das Wunderbare: In fast jedem Gesicht sah man tränenglitzernde Augen, jeder umarmte jeden, rundherum klatschte es High Five.

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Was bleibt

„Was nimmst du von der GBI mit?“, wurde ich am letzten Abend gefragt. Ganz klar: Alle sind füreinander da, steht man am Berg, wird man gefragt, ob man Hilfe braucht. Die Schnellen warten auf die Langsamen. Jeder kommt lächelnd ins Ziel, jedes Team wird mit lautem Jubel begrüßt, jeder startet lächelnd auf die nächste Etappe – selbst wenn 2.000 Höhenmeter in den Ardennen abzureißen sind. GBI ist Happy Family – oder wie es Adana, unser Trinidad-Tobago-Girl, sagen würde: It’s awesome! Und genau deshalb fahre ich mit all diesen wunderbaren Menschen 2014 von Budapest nach München.

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13 Comments Post a comment
  1. Herzlichen Dank für das Lese- und Bilderanschauvergnügen! :-)

    Lang, lang ist’s her … fühlt sich grad an wie ein früheres Leben …

    Juli 7, 2013
    • Doreen

      Gern geschehen. :) Aber wieso fühlt es sich an wie ein früheres Leben?

      Juli 10, 2013
  2. Hey, sehr schöner Reisebericht mit tollen Fotos und einer Menge Emotionen!
    Bin seeeehr stolz auf dich!

    Jut jemach!

    Juli 8, 2013
  3. Toll.
    Danke für diesen schönen Bericht. Da bedauert man ja fast, nicht dabei gewesen zu sein. Aber ich hätte da definitiv nicht geschafft.
    Um so mehr ziehe ich den imaginären Hut vor dir!

    Juli 8, 2013
    • Doreen

      Bei so viel Unterstützung und Motivation im Vorfeld musste ich doch durchhalten. :)

      Juli 10, 2013
  4. Ich bin wirklich beeindruckt – was für eine Lesitung! Toll. Und dass es dir nebenher so viel Spaß gemacht und so viel gegeben hat, ist umso schöner. Danke für den interessanten Bericht.

    Juli 8, 2013
    • Doreen

      Ich bin immer noch geflasht und stolz, Teil dieser tollen Truppe gewesen zu sein. Aber das Rad rühre ich in den nächsten beiden Wochen trotzdem nicht an. ;)

      Juli 10, 2013
  5. Boah, Doreen. Ich hab Gänsehaut. Was für eine Tour. Toll, dass du das gemacht hast. Ich würde das wahrscheinlich niemals schaffen, aber wenn ich das so lese, denke ich: Versuchen müsste man es eben doch!

    Juli 8, 2013
    • Doreen

      Fahr mit, liebe Heide! Es lohnt sich wirklich, für mich ist es ein Erlebnis, von dem ich noch sehr lange zehren werde. Und im nächsten Jahr sollen die Etappen auch wieder freizeitradlertauglicher sein. Die diesjährige GBI war wohl bisher die schwerste, da wurde angeregt, die Etappen entweder hoch oder lang zu gestalten – aber nicht beides zusammen.

      Juli 10, 2013
  6. Jun #

    Hallo Doreen,

    das ist einfach unglaublich, danke für die vielen Eindrücke. Wirklich toll, dass du nebenher die Zeit hattest, das slles bildlich und textlich festzuhalten.

    Super!

    Juli 9, 2013
    • Doreen

      Danke schön! Die Fotostopps habe ich mir auch hart erkämpft. ;)

      Juli 10, 2013

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  1. 500 Euro – schaffen wir das? | flowgefühl

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