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GBI Germany – leider schon vorbei

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30. April, 23 Uhr – Abfahrt von Düsseldorf

4. Mai, 23.30 Uhr – Ankunft in Düsseldorf

Dazwischen liegen vier Tage, die schöner nicht sein können. Auch ein bisschen anstrengend, aber sonst: einfach nur schön. Und heute kommt mir alles so leise und langweilig vor. Was mir fehlt? Mein Team, das Geschnatter und Gekicher, lautes Lachen, schöne Gespräche, die Anekdoten, die alle an den Etappenzielen zum Besten gaben, das Knarzen der Doppelstockbetten und ein klitzekleines bisschen auch das Geschnarche aus den Nebenzimmern … Irgendwie ist das Ende einer GBI wie nach der Klassenfahrt wieder im Klassenzimmer zu sitzen und blöde Matheaufgaben zu lösen.

Aber zurück zum Anfang. Das Wiedersehen am Düsseldorfer Hauptbahnhof hatte schon Klassentreffenflair – wenn man mal das Wegploppen der Bierverschlüsse ignoriert. Überpünktlich sind wir dann am 1. Mai in Stralsund angekommen. Kein Wunder. Alle anderen waren vom In-den-Mai-tanzen noch müde, die Autobahn gehörte uns allein. Räder zusammenbauen, Gruppenfoto – ab auf die erste Etappe. 81,4 Kilometer nach Verchen. Erster Fotostopp nach vielleicht fünf Kilometern. Ich MUSSTE ins Rapsfeld. Mittenrein. Egal, wie hoch. Egal, wie sperrig. Egal, wie gelb – auch auf den Klamotten. Pollen verschwinden. Spätestens beim Waschen. Und wenn nicht, ist es auch egal. Hüpfen musste ich trotzdem. Das Leid der Kleinen.

Die erste Etappe schon: ein Traum. Und zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar, dass sie noch getoppt werden kann. Rapsfelder links und rechts, Wald- und Feldwege, auf denen ich dankbar bin, dass ich mich fürs Crossrad mit Mountainbike-Bereifung entschieden habe, weil ich sonst niemals in diesen Landschaftsgenuss gekommen wäre. In Verchen angekommen, direkt gelernt: liegt am Kummerower See, dem Handlungsplatz von „Die Heiden von Kummerow“, was ich irgendwann als Teenie mal gelesen habe. Geschlafen haben wir in einem als Kinder- und Jugendhotel umgebauten Kloster. In unserem 3er-Mädels-Maisonnette-Zimmer mit alten Fachwerkbalken hätten wir gut und gerne eine Nachtparty für alle veranstalten können.

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Die Tag-2-Etappe war mit am Ende um die 80 Kilometer zwar kurz, aber doch knackig. An Kilometerpunkt 10 mussten wir den Liebsten wegen Kreislaufproblemen in den Besenwagen setzen, nach 20 Kilometern erwischte es Eddie während einer Abfahrt – die Diagnose „Schultergelenksprengung“ haben wir zum Glück erst bei unserer Verabschiedung in Waren erfahren. Daneben kann ich mich nicht entscheiden, was ich schlimmer fand: die Anstiege, den Gegenwind, Temperaturen um die 12 Grad, den grauen Himmel, das Kopfsteinpflaster, die Anstiege mit Kopfsteinpflaster, Gegenwind und Temperaturen um die 12 Grad. Ich kann mich aber auch nicht entscheiden, was ich von all dem schöner fand. Plus Gegend. Plus Team.

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An Tag 3 wartete die Königsetappe auf uns. Laut Plan 111 Kilometer mit knapp 1.200 Höhenmetern. Mehr Kilometer werden es ja irgendwie immer – allein für herrlich wässriges Softeis hätte und habe ich Extrarunden gedreht. Die Höhenmeter sind mir ein Rätsel. Vielleicht verteilen sie sich einfach gut. Vielleicht habe ich sie nicht gemerkt. Vielleicht waren sie mir auch egal, weil die Strecke nur eins war: Hammer! Durch den Müritzer Nationalpark, durchs Havelland. Störche, die einfach so im Feld rumstehen. Kraniche, die nur für uns eine Ehrenrunde vom einen auf das andere Feld drehen. Und immer mit Wetter vom Feinsten. Wahrscheinlich habe ich mein Team in den Wahnsinn getrieben. Denn ich musste es immer wieder sagen: „Ist das schön hier!“

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Tag 4 – Schlussetappe. Ja, wie? Wir standen doch gerade erst am Hauptbahnhof … Menno, schon vorbei? Passend zu meiner Stimmung servierte der Wettergott dunkelgraue Wolken und eisige Temperaturen. Aber so eine Fahrt durchs Brandenburger Tor macht so ziemlich alles wieder wett. Da strömen Endorphine durch jede einzelne Zelle. Und man denkt: „Na gut, die Tour ist jetzt vorbei. Sch… aufs Frieren. Ich taue irgendwann wieder auf. Diese Truppe ist der Wahnsinn. Gut, dass bald Juni ist – und ich viele wiedersehe.“

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Nein, wir sind nichts bei den Oscars. Aber ich möchte trotzdem danken, weil man das gar nicht oft genug machen kann. Also: Ich danke von Herzen Dirk und Mario vom GBI Deutschland e. V. für die liebevolle Planung, Organisation und Begleitung der Tour. Ein riesengroßes Dankeschön an Mario von den Brandenbourg Cyclerz (da gibt es übrigens auch einen schönen Rückblick zu lesen), dem großartigsten Teamleader, den man sich nur wünschen kann. „Berlin zeigt Herz“ steht auf unserem Trikot – auch wahr, aber eigentlich müsste es „Mario zeigt Herz“ heißen. Ich weiß, du, lieber Mario, magst das weder hören noch lesen, guckst wahrscheinlich beim Lesen peinlich berührt in den Horizont, aber es ist nun mal so. Du hattest deine Augen und Ohren überall, hast geholfen und motiviert, uns die schönsten Ecken auf der Tour gezeigt – du warst der Edelstein in unserem ohnehin Goldteam. Mario, Katrin, Andreas, Ulrich und Ulrich, Wolfgang, Klaus und Eddie, könnt ihr nicht einfach zu mir ziehen? Holger gefällt’s hier …

Und unser Spendenziel von 10.000 Euro haben wir auch erreicht. Herz, was willst du mehr?

 

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