Schloss Dyck und zuryck
So ein kleiner Trainingshauch nur einen Monat vor der GBI Deutschland wäre ja doch ziemlich gut. Wie kriegt man den Liebsten also aufs Rad? Man hält ihm als Neu-Classic-Daysianer eine Verlockungsmöhre vor die Nase und flüstert: „Komm, nur nach Schloss Dyck, sind doch nur insgesamt 50 und ein paar zerquetschte Kilometer!“ Natürlich immer wieder und auf mehrere Tage verteilt. Auch ein gelegentlicher Hinweis auf Schlauchersatz und eventuell notwendige Reparaturmaßnahmen – wehret den Ausredenanfängen – hat mich sicher nicht beliebt gemacht, war aber enorm hilfreich. Steter Tropfen und so.
Sonntag. Die Räder und wir waren ausfahrbereit und -willig. Nur: Die Frühlingsgötter haben (ab und zu) Sonnenschein, kuschelige Temperaturen und damit gefühlte Trilliarden Bummler, Trödelmarktbesucher, Radwegokkupierer und einen steigenden Brummelgrad des Liebsten als erhöhtes Schwierigkeitsniveau eingebaut. Flach und schnell kann schließlich jeder, dachten die sich wohl und rieben sich kichernd die Hände.
Pah! Nicht mit mir! Geduld und Ruhe – lächeln und winken. Und nebenbei: Meine Klingel und ich, wir sind ein Dream-Team. Wir bringen selbst „Wir verteilen uns trotz (oder wegen) der Klingel einfach über den ganzen Weg“-Teenies zu der Erkenntnis: „Die Frau ist gefährlicher als der Typ.“ Ha, genau!
Und das Ergebnis? Schloss Dyck ist auch ohne alte Autos davor ein Traum, der Bambus vom Miscanthus-Feld braucht dringend noch eine Grünzellenkur, ich habe mich geärgert, dass ich meine Kamera vergessen habe, der Liebste hat sich geärgert, dass ich am liebsten jeden Strauch (Frühling!!!) und Bauernhof (da war dieses Antikcafé – oder war es eine Mühle?) fotografiert hätte, trotzdem haben wir diesen Sonntagsausflug in vollen Zügen genossen. Eben doch und irgendwie ein Sonntag wie aus dem Bilderbuch.