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Dori Rennsemmel

Entlang der Donau von Komárom nach Bratislava.

Sonntag, 12 Uhr: Los geht’s! Sieben Etappen mit insgesamt 770 Kilometern (ohne Verfahren, ohne Umwege) wollen bezwungen werden. Ziel Nummer eins ist Komárom. Dazwischen liegen 95 Kilometer und knapp 900 Höhenmeter. Die Muskeln kriegen jedenfalls nicht viel Zeit zum Warmwerden, denn ziemlich schnell geht es bergauf – erst ist es nur eine zwar lange, aber gemächliche Steigung. Dann kommen kurze knackige und lange heftige dazu. Die Abfahrten fühlen sich meistens nicht so richtig nach einer tollen Belohnung an. Denn am Ende geht es ja doch wieder hoch. Und immer, wenn man denkt, dass es hinter der nächsten Kurve nur bergab gehen kann, ist die Straße einer anderen Meinung und legt noch mal eine Schippe drauf. Aber irgendwann geht es wirklich abwärts und die erste Etappe ist geschafft.

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15 Kilometer Schotterpiste hält der zweite Tourtag (115 Kilometer insgesamt) gleich zu Beginn für uns bereit. Landschaft? Donau? Dafür habe ich keinen Blick. Sturer Blick nach unten. Volle Konzentration aufs Geröll. Und durch den Kopf hämmern in Endlosschleife die Gedanken: Hoffentlich rutsche ich nicht weg. Hoffentlich falle ich nicht um. Und hoffentlich halten die Reifen!!! Ein kleines Wunder, dass all meine Wünsche erfüllt wurden. Körner hat diese Tortur trotzdem gekostet. Meine Arme fühlen sich danach kraftlos an und meine Hände sind von den Vibrationen fast taub. Kurz den Körper durchschütteln. Geht wieder.

12 Kilometer vor dem Verpflegungspunkt haut mir irgendein Blödian mit voller Wucht einen Hammer auf den Kopf. Oder in den Bauch. Die Beine scheint er auch getroffen zu haben. Ich! Brauche! Sofort! Energie! Dieses süße Gesöff in meiner Trinkflasche kann ich gerade aber weder sehen noch riechen oder schmecken. Selbstmotivation: „Ach, die paar Kilometer schaffst du noch.“ In den Windschatten hängen, Kraft sparen, tief durchatmen. Ankommen. In der einen Sekunde sind drei Bananen noch da – in der anderen schon weg. Wusch, eine halbe Stunde später ist wie von Zauberhand alles wieder gut. Donau zur Rechten, feinster Asphalt unter, tolle Teamkollegen vor und hinter mir. Das Herz hüpft vor Freude, die Beine kurbeln gleichmäßig und die Ohren haben Dauerbesuch, so glücklich bin ich. „Sag mal, was bist du denn für eine Rennsemmel geworden?!?“, sagt einer im Ziel zu mir. Die zweite Hälfte haben wir nach seiner Aussage nämlich im 29er-/30er-Schnitt abgespult. Ich glaube ihm einfach mal, weil’s so schön ist.

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91 Kilometer und 50 Höhenmeter kündigt das GPS für Tag drei an. Wahrscheinlich stimmt die Höhenmeterangabe sogar, denn die gesamte Strecke ist platt wie eine Flunder. Und man braucht weder ein besonderes Navigationstalent noch ein GPS-Gerät. Die Donau weist den Weg – erst bis Wien, dann bis Klosterneuburg. Von mir aus könnte es bis München so weitergehen. Wenn nur noch schnell jemand die Voralpen ein Stückchen wegschieben könnte … Mein ganz persönliches Highlight ist ein kleines Textinentreffen im Prater bei Manner-Schnitten und einem Wiener Melange.

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