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Voll im Saft

Augenringe, die jedem Waschbär Konkurrenz machen. Ein Magen, der jeden Schluck Kaffee mit Ziepen und Grummeln kontert. Eine Aufmerksamkeitsspanne, die die einer Fliege unterbietet. Ja, der Dezember hatte ziemlich deutliche Spuren hinterlassen. Um meinem Körper etwas Gutes zu tun, habe ich mich auf ein Detox-Experiment eingelassen. Was das konkret heißt? Fünf Tage ohne feste Nahrung überstehen. Meine Mahlzeiten wollte ich durch die „Detox the right way“-Säfte von Pressbar ersetzen. Die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester war allerdings eher ein Versehen: bei der Wahl des Wunschtermins einmal kurz abgelenkt (schlimmer als eine Fliege, ich sag’s ja), Wunschtermin vergessen – bestellt. Und am 23. Dezember drückte mir ein freundlicher Bote eine Kühlkiste in die Arme …

Tja, half nix. Bye, bye, Kartoffelsalat, Plätzchen und Co. Ab dem zweiten Weihnachtstag gab’s das harte Kontrastprogramm zu lukullischen Ausschweifungen. Neben Kräutertee, ein wenig Gemüsebrühe und stillem Wasser durfte ich nur noch diese Säfte genießen:

Säfte

Gelb = Birne, Karotte, Sellerie, Ingwer und Zitrone
Rot = Apfel, Orange, Karotte, Zucchini und Kerbel
Hellgrün = Apfel, Ananas, Spinat, Minze und Limette
Dunkelgrün = Kokoswasser, Grünkohl, Ingwer, Apfel und Zitrone
Schwarz = Apfel, Fenchel, roter Mangold, Ingwer und Zitrone

Habe ich durchgehalten? Ja, die Umstellung war nicht so schwer, wie ich es erwartet habe. Denn die Säfte machen satt und schmecken sehr, sehr lecker. Nur der mit Mangold und Fenchel war etwas – nun ja – erdig im Abgang. Die ersten drei Tage hätte ich trotz leichter Kopfschmerzen Bäume ausreißen können. Tatendrang galore! Sichtbare Zeichen: ein zumindest etwas entrümpeltes Büro und ein aufgeräumter Kleiderschrank. Tage vier und fünf waren iiiehbah. Dafür kann die Kur allerdings nichts. Schuld allein hat eine fiese Erkältung. „Strahlender Teint“, „fühle mich wie neu geboren“ und „total energiegeladen“ sind also Ausdrücke, die ich mir fürs nächste Mal aufhebe. Aber ich fühle mich gut. Einfach gründlich durchgespült. Und irgendwie erleichtert. Wenn ich dem Liebsten glauben darf, sehe ich sogar erholt aus – trotz Triefnase. Ich glaube ihm einfach mal.

Genug pausiert!

Füße abtrocknen, Helm aufsetzen – weiter geht’s. Wir sind ja gerade mal in Klosterneuburg. Bis München haben wir noch ein paar Stationen vor uns. Wieselburg, Attnang und Pittenhart, um genau zu sein. Jetzt geht’s auch richtig in die Berge. Nein, stimmt nicht. Nur ins Alpenvorland. Die Alpenpässe heben wir uns fürs nächste Jahr auf. Anstrengend wird’s aber trotzdem. Jetzt kommen nämlich die Königsetappen: 113 (115 hatten wir schon, die waren aber – ihr erinnert euch – platt, platt, platt), 137 und 137 Kilometer. Mit bis zu 1.500 Höhenmetern. Immer schön in Wellen, damit’s nicht langweilig wird.

Von Klosterneuburg nach Wieselburg. Neu im Wilde-13-Team: zwei 13-jährige Jungs (im Gegenzug haben wir die Highspeed-Männer an den Qatar-ICE ausgeliehen). Der eine kriegt auf der Wiese fix das Rennrad von Papa fit gemacht. Der andere hat ein tonnenschweres Mountainbike dabei. „Anja und Dori, ihr passt auf die beiden auf, ja? Macht klare Ansagen, ihr seid die Chefs. Wenn sie es bis zum Verpflegungspunkt schaffen, bin ich stolz. Wenn sie es bis zum Ziel schaffen, krieg ich mich nicht mehr ein.“ So der Papa des einen (Junge Nummer 2 war der Freund vom Sohnemann. Muss man ja wissen.). Vorher aber: eine nahezu durchzechte Nacht mit Wein und Bier und eine nahezu schlaflose Nacht im Alle-Mann-Zelt bei überwältigendem Schnarchkonzert.

Rum-Rest

Nein, an der Rum-Vernichtung war ich nicht beteiligt. Ich weiß nur, wie es den Vernichtern am Tag danach ging …

Grüner Veltiner

Grüner Veltliner fehlt auf dem Bild. Glaube ich. Dabei wurde er extra für mich gekauft. Und zumindest wurde die erste Flasche an dem Abend auch geöffnet. Leer wurde sie auch, weil der Rum am anderen Tisch alle war.

Klosterneuburg-Bad

Mitten in der Nacht dringend auf Toilette zu müssen, war in Klosterneuburg keine gute Idee. Weit weg die guten Möglichkeiten, die nahen zu finster.

Dank Anja bekomme ich am nächsten Morgen zumindest einen Becher Kaffee. Der reicht aber nicht zum Wachwerden. Teamkollege Wolfgang geht komplett leer aus. Bei Kilometer 20: Boxenstopp. Nur für uns beide. Der Rest des Teams radelt weiter – wir würden sie ja ohnehin einholen. Einen Milchkaffee und einen Espresso später fühlen Wolfgang und ich uns in der Lage, die Aufholjagd zu starten. Erst mal ist das auch einfach: immer dem Donau-Ufer folgen. Dann geht es davon weg, irgendwelche Bundesstraßen lang – och nö! So macht eine Aufholjagd aber keinen Spaß. Huch, da ist ja ein anderes Team – Windschatten und Navi, alles in einem. Perfekt! Ruck, zuck sind wir wieder bei unserem Team. Kurz die Lage checken: Junge 1 fährt wie ein wild gewordenes Fohlen, Junge 2 kommt mit dem Mountainbike-Klopper niemals nach Wieselburg. Aber genau das ist das Ziel für diesen Tag: beide irgendwie über die 113 Kilometer bringen.

Fotostopp

“Dori, das sieht toll aus. Willst du ein Foto machen?” Alle brettern weiter, ich nestle das Phönchen aus der Trikottasche …

Fotostopp

Wenn wir schon den Donau-Radweg verlassen, dann aber bitte richtig …

Qatar-ICE

Der Qatar-ICE – wusch, weg war er.

Landschaft

Letzte Rast vor den Voralpen.

Verpflegungspunkt

Letzte Rast vor den Voralpen.

Am Verpflegungspunkt werden dann erst mal Pedale gewechselt und Sättel neu eingestellt – Wolfgang und Junge 2 tauschen Mountainbike gegen Rennrad. Junge 2 radelt ab diesem Zeitpunkt wie ein junger Gott, Wolfgang pumpt wie blöd die Berge rauf. Ach, und selbst bergab … Wir rollen, beugen uns tief über den Lenker, nehmen so viel Schwung wie möglich für den nächsten Anstieg – Wolfgang muss treten. An Kilometer 100 wartet das Papa-Mobil. Pauken und Trompeten, eine kalte Wasserdusche, stolze Worte: Die beiden Jungs haben die ersten 100 Radkilometer ihres Lebens bewältigt. Wir sind überwältigt. Die Jungs eher peinlich berührt.

Bei der Ankunft in Wieselburg bin ich fertig. Nicht wegen der Kilometer. Nicht wegen der Höhenmeter. Eher wegen der Verantwortung. Ich war Zirkus-Dompteuse. Jawollja! Meine Schreimuskeln sind jedenfalls heute noch ob des dauernden „Reeeechts!!!“-Gebrülls verknotet. Na gut, wir sind in Wieselburg angekommen. Keiner hat sich verletzt, Papa ist stolz und verkündet die frohe Botschaft direkt Nummer-2-Papa, die Jungs sind mindestens einen halben Meter gewachsen. Puh!

Von Wieselburg nach Attnang. Nach einer durchwachsenen Nacht (Schnarchkonzert in der Messehalle) komme ich tatsächlich wieder in den Genuss eines Morgenkaffees. Dafür vermisse ich meinen Helm. Und meine Handschuhe. Und meine Sonnenbrille. Das fällt mir natürlich erst kurz vor der Abfahrt auf. Die Sonnenbrille ist schnell gefunden. Im Seitenfach meiner Reisetasche, die natürlich schon im Lkw verladen ist. Helm und Handschuhe finde ich in irgendeinem Camper – mehr zufällig. Wann ich die da reingehauen habe? Ich habe nicht den leisesten Schimmer. Der erst in Bratislava reparierte Reifen fühlt sich übrigens auch schon wieder komisch an …

Ständchen in Wieselburg

Irgendwie bin ich froh, dass ich meinen Helm ewig gesucht habe. Sonst wäre mir das Spektakel entgangen.

Ständchen in Wieselburg

Die, die schon wach waren, hatten Spaß.

Ständchen in Wieselburg

Alle anderen sind spätestens jetzt aus den Schlafsäcken gepurzelt.

Auf den folgenden 137 Kilometern wünsche ich mir übrigens Hunderte Mal, dass der Reifen aufgibt. Die Sonne brennt erbarmungslos auf uns nieder, kein Lüftchen weht, die Berge lassen sich nicht von Zauberhand verschieben. Die einzige Trinkflasche, die ich noch habe – die andere habe ich irgendwo auf der Schotterpiste vom Komárom nach Bratislava verloren –, ist nach einer knappen Stunde fast leer. Doof nur, dass gerade Feiertag ist. Da kann die Fronleichnamsprozession im Wie-auch-immer-es-heißt-Dorf nichts mehr retten. Die Tankstelle auf unserer Strecke fährt an dem Tag wahrscheinlich den Monatsumsatz ein. Unterm Oberrohr eine Flasche Wasser, hinterm Sattel zwei Gatorade-Flaschen, im Rucksack eine Cola – ja, kann weitergehen.

Erstes Wow-Erlebnis: Steyr. Wie kann eine kleine Stadt nur so schön und bezaubernd sein? Kein Wunder, dass das Christkindl scheinbar um die Ecke wohnt. Zweites Wow-Erlebnis: die qualmenden Füße in den eiskalten Bach halten. Enns oder Steyr? Egal! Ein Doof-Erlebnis: die Füße aus dem kalten Wasser ziehen und wieder mit den ollen Radschuhen verpacken. Aber es muss ja weitergehen.

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Und das geht es auch. Hoch, runter, hoch, runter, hoch, runter. Mittlerweile sind die Polster meines Helms wie kleine Schwämme vollgesogen. Ich merke, wie der Schweiß irgendwie von meinen Wimpern auf meine Nase und von dort aufs Rad tropft. Blöde Sonne, blöde Berge. Schimpf, schimpf, schimpf. Zumindest in Gedanken. Für mehr habe ich echt keine Kraft.

Dann irgendwann Attnang. Und von dort aus wieder 137 Kilometer über Salzburg nach Pittenhart. Mit noch mehr Höhenmetern. In den frühen Morgenstunden prasselt Regen auf das Dach „unserer“ Tennishalle. Offensichtlich fühlt sich der Regen richtig wohl, denn er prasselt auch in den nächsten Stunden munter weiter. Plan B: Viele fahren mit dem Zug nach Salzburg und sparen sich so die ersten 70 Kilometer. Denn Bergauffahrten bei Regen mögen ja irgendwie noch gehen, die Abfahrten dürften saugefährlich werden.

Kurz hinter Salzburg steige ich mit meinen beiden 13-jährigen „Welpen“ in den Track ein. Einen Kilometer später fällt das GPS-Gerät runter und sagt: „Nö, ich mag nicht mehr.“ Ein paar Hundert Meter vor uns sichten wir eine größere Radtruppe. „Die holen wir uns, das sind GBIler“, sind quasi meine letzten Worte, bevor sich die Welpen mit spritzenden Reifen in Gang setzen und ich nur noch rufen kann: „Ich komme nach. Sagt bitte Bescheid!“ Glücklicherweise ist es ein Ägypten-Team und glücklicherweise mögen die Ägypter Fotos und halten nahezu an jedem Punkt an, der nur halbwegs nach toller Landschaft aussieht. Am Chiemsee dürfte es von mir Fotos geben, von denen ich noch keine Ahnung habe. Mit Brücke. Ohne Brücke. Über Wasser. An Wasser. Einzeln. Mit allen.

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Pittenhart also. Nie gehört, nie gesehen. Und trotzdem hätte es für mich kein unbekannter Fleck auf der Landkarte sein dürfen. Stellt euch also folgendes Szenario vor: Wir kommen in besagtem Dörfchen an. Dass da eine spezielle Wohlfühllounge mit Whirlpools und allem Zipp und Zapp für uns aufgebaut ist, war mehr oder weniger bekannt. Von Cocktails und riesengroßem Lagerfeuer war aber vorher nie die Rede … Komisch. Ach, wir teilen uns den Platz mit dem ganzen Dorf? Mitsommerfeier? Das muss jemandem ohne Raum- und Zeitgefühl doch mal gesagt werden! Ja, und dann erfahre ich quasi nebenbei, dass Joseph und Narumol direkt auf diesem Platz ihre Hochzeit gefeiert haben.

Für Ahnungslose: Das ist das Kultpaar aus „Bauer sucht Frau“. Einmal an der „falschen“ Stelle gesagt, dass die beiden mehr oder weniger Auslöser für Mädelsabende waren, schon sitze ich quasi beim Pittenharter Bürgermeister auf dem Schoß und fachsimple über besagtes Paar, das TV-Format und Fernsehen im Allgemeinen. Pittenhart ist nun jedenfalls kein leerer Landkartenfleck mehr und bleibt mir vor allem wegen der unfassbar hilfsbereiten (ohne sie hätten wir weder Unterkunft noch Grillgut gehabt – ein Hoch auf den Metzger des Ortes) und superlustigen Pittenharter in Erinnerung, die mit uns bis in den frühen Morgen das Lagerfeuer bewacht haben und scheinbar nie ins Bett gegangen sind. Denn als wir nach einem Mützchen Schlaf komplett verbeult aus den Schlafsäcken kriechen, haben sie die Tiere in den Ställen schon längst versorgt.

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Zeit zum Durchatmen – Time for a Breather

(English version below)

Ihr Lieben, ihr seid mit mir zweieinhalb Tage durch Budapest gewandert und drei Tage von Budapest nach – Moment, lasst mich nachgucken – Klosterneuburg geradelt. Auf den letzten Kilometern habt ihr die Voralpen schon in den Beinen gespürt. Zwickt ein bisschen, oder? Streift die Socken von den Füßen, hängt die Füße in den kalten Bach, hört das Stimmengewirr, entspannt euch … Ich gönne euch diese Pause von Herzen –  sie ist so was von verdient – und werfe in das Gemurmel und in das Zischen der Grillwürstchen ein paar Dankesworte.

Auf der GBI Europe 2014 hatte ich zwei Mützchen auf. Wie im vergangenen Jahr war ich Teilnehmer. Heißt: Ich radle an Tag X von A nach B, freue und/oder quäle mich, wuchte an A idealerweise mein Gepäck auf den Stapel, freue mich an B, dass alles da ist, baue mein Schlafquartier auf, feiere, warte auf den nächsten Tag und radele weiter. So weit, so gut. Das hat auch in meinem zweiten GBI-Jahr alles wunderbar geklappt. Wenn, ja, wenn …

Ich war ja auch irgendwie Helfer. Beim Lesen des Helfer-WhatsApp-Chats habe ich so manches Mal Schnappatmung gekriegt. Einbrüche, Unfälle, Kontrollen, schnöder Stau … Himmel!!! Was die Mädels und Jungs aus dem Support-Team jeden Tag aufs Neue geleistet haben, ist einfach unvorstellbar. Und am Abend lächelten sie noch! Waren freundlich, beantworteten zigmal dieselben Fragen, hatten zum großen Teil noch nichts gegessen, während einige, wenn auch nur wenige, Radler das Abendbuffet bemängelten. Ließen zig Beschwerden über sich ergehen, für die sie alle nichts konnten. Ihr Lieben, Hut ab und ein riesengroßes Dankeschön!

„Irgendwie Helfer sein“ heißt in meinem Fall: „Ich kümmere mich gern das gesamte Jahr um die Öffentlichkeitsarbeit. Aber bitte, bitte, lasst mich diese eine Woche radeln und Teil des großen Ganzen sein.“ Meine eine Wunscherfüllungsfee war meine liebe Freundin Beate. Wir beide wissen einfach, wie die andere tickt, was sie will, was sie erwartet, wie sie schreibt. Wenn ich nach x Kilometern ins Camp kam, wusste ich vorher genau, welcher Journalist wann auf uns wartet, welche Pressemitteilung wie an wen rausging und was noch zu tun ist – meistens nicht mehr viel. Danke von Herzen, Liebelein!

Viele, die hier mitlesen, kennen mich und wissen, dass ich Familien- und Netzwerkmensch bin. Viele wissen also auch, dass ich neben meiner realen Familie zwei andere Familien/Netzwerke besonders schätze und liebe. Allen voran mein Netzwerk Texttreff: Ohne Hildegard, Alexandra, Sabine, Daniela, Gudrun und Beate hätte ich dieses Event aus PR-Sicht niemals so gut vorbereiten und durchführen können. Mädels, ihr seid einfach Goldschätze!

Und dann meine kleine in der großen GBI-Familie: Oliver, Ahmed und Mostafa – ich bin so unglaublich stolz, dass ihr Teil „meines“ Teams wart. Danke, dass ihr mit euren Filmen und Fotos so viele berührende Momente festgehalten habt! Lieber Ahmed, deinen Heiratsantrag werde ich nie vergessen, danke für diesen emotionalen Moment, den du mit uns allen geteilt hast!

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My dear ones, you walked two and a half days through Budapest with me and you cycled with me for another three days from Budapest to – just a moment, let me see – Klosterneuburg. On the final kilometers you already felt the foothills of the Alps in your legs. Twitches a bit, doesn’t it? Well, take off your socks, dive your feet into the cold brook, listen to the babble of voices, relax … I rejoice with you with all my heart. This break is so deserved. And I throw some words of thanks into the murmuring and hissing of the grill-sausages.

During GBI Europe 2014 I had two functions. Like last year I was a participant. That means: I cycle from A to B on day X, enjoy and/or torture myself , heave my luggage on the pile at A, am happy at B because everything has arrived, build up my sleeping quarter, celebrate, look forward to the next day and go on cycling. So far, so good. All that also worked out very well in my second GBI year. If not, well …

Somehow I was also a helper. When reading the helper Whatsapp chats I suffered from gasping breathing many a times. Burglaries, accidents, controls, a simple traffic jam … my goodness! It is simply unimaginable what the girls and boys from the support team performed every day anew. And they even smiled in the evening! They were friendly, answered the same questions umpteen times, most of them hadn’t even eaten anything yet while other cyclists, even though only a few, criticized the buffet dinner. They endured umpteen complaints the reasons for which were not their fault. Dear ones, hats off! And many, many thanks!

In my case ‘to be a helper in some way’ means: ‘I look after the public relations work with pleasure during the year, but please let me cycle for just this one week and let me be a part of the greater whole.’ My wish fulfillment fairy was my dear friend Beate. The two of us know exactly how the other one ticks, what she wants, what she expects, how she writes. When I arrived at a camp I knew exactly beforehand which journalist was waiting for us, which press release was sent to whom and what was still to be done – usually nothing much. My warmest thanks, darling!

Many of those who read along know me and know that I am a family and network woman. Many of them also know that in addition to my real family I also appreciate and love two other families/networks very much. Above all: my network Texttreff. Without Hildegard, Alexandra, Sabine, Daniela, Gudrun and Beate I would have never been able to prepare and carry out this event that well from the PR point of view. Girls, you are true gems!

And then my small within the great GBI family: Oliver, Ahmed and Mostafa – I am incredibly proud that you were part of ‘my’ team. Thank you for catching so many touching moments with your movies and photos! Dear Ahmed, I will never forget your offer of marriage. Thank you for this emotional moment which you shared with all of us!

Dori Rennsemmel

Sonntag, 12 Uhr: Los geht’s! Sieben Etappen mit insgesamt 770 Kilometern (ohne Verfahren, ohne Umwege) wollen bezwungen werden. Ziel Nummer eins ist Komárom. Dazwischen liegen 95 Kilometer und knapp 900 Höhenmeter. Die Muskeln kriegen jedenfalls nicht viel Zeit zum Warmwerden, denn ziemlich schnell geht es bergauf – erst ist es nur eine zwar lange, aber gemächliche Steigung. Dann kommen kurze knackige und lange heftige dazu. Die Abfahrten fühlen sich meistens nicht so richtig nach einer tollen Belohnung an. Denn am Ende geht es ja doch wieder hoch. Und immer, wenn man denkt, dass es hinter der nächsten Kurve nur bergab gehen kann, ist die Straße einer anderen Meinung und legt noch mal eine Schippe drauf. Aber irgendwann geht es wirklich abwärts und die erste Etappe ist geschafft.

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15 Kilometer Schotterpiste hält der zweite Tourtag (115 Kilometer insgesamt) gleich zu Beginn für uns bereit. Landschaft? Donau? Dafür habe ich keinen Blick. Sturer Blick nach unten. Volle Konzentration aufs Geröll. Und durch den Kopf hämmern in Endlosschleife die Gedanken: Hoffentlich rutsche ich nicht weg. Hoffentlich falle ich nicht um. Und hoffentlich halten die Reifen!!! Ein kleines Wunder, dass all meine Wünsche erfüllt wurden. Körner hat diese Tortur trotzdem gekostet. Meine Arme fühlen sich danach kraftlos an und meine Hände sind von den Vibrationen fast taub. Kurz den Körper durchschütteln. Geht wieder.

12 Kilometer vor dem Verpflegungspunkt haut mir irgendein Blödian mit voller Wucht einen Hammer auf den Kopf. Oder in den Bauch. Die Beine scheint er auch getroffen zu haben. Ich! Brauche! Sofort! Energie! Dieses süße Gesöff in meiner Trinkflasche kann ich gerade aber weder sehen noch riechen oder schmecken. Selbstmotivation: „Ach, die paar Kilometer schaffst du noch.“ In den Windschatten hängen, Kraft sparen, tief durchatmen. Ankommen. In der einen Sekunde sind drei Bananen noch da – in der anderen schon weg. Wusch, eine halbe Stunde später ist wie von Zauberhand alles wieder gut. Donau zur Rechten, feinster Asphalt unter, tolle Teamkollegen vor und hinter mir. Das Herz hüpft vor Freude, die Beine kurbeln gleichmäßig und die Ohren haben Dauerbesuch, so glücklich bin ich. „Sag mal, was bist du denn für eine Rennsemmel geworden?!?“, sagt einer im Ziel zu mir. Die zweite Hälfte haben wir nach seiner Aussage nämlich im 29er-/30er-Schnitt abgespult. Ich glaube ihm einfach mal, weil’s so schön ist.

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91 Kilometer und 50 Höhenmeter kündigt das GPS für Tag drei an. Wahrscheinlich stimmt die Höhenmeterangabe sogar, denn die gesamte Strecke ist platt wie eine Flunder. Und man braucht weder ein besonderes Navigationstalent noch ein GPS-Gerät. Die Donau weist den Weg – erst bis Wien, dann bis Klosterneuburg. Von mir aus könnte es bis München so weitergehen. Wenn nur noch schnell jemand die Voralpen ein Stückchen wegschieben könnte … Mein ganz persönliches Highlight ist ein kleines Textinentreffen im Prater bei Manner-Schnitten und einem Wiener Melange.

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Budapest-Erwanderung

Sieben Tage, vier Länder, 350 Leute, mindestens 350 Smartphones oder Kameras, unzählige GoPros und zwei Foto-Kopter: Ich glaube, unsere Strecke zwischen Budapest und München ist für die nächsten Generationen wegfotografiert und -gefilmt. Allein ich habe knapp 3.000 Fotos gemacht. Allerdings für die gesamte Tour. Unser Tourfotograf hat es auf mindestens 3.000 Fotos pro Tag gebracht. Und weil jedes Bild eine kleine Geschichte erzählt, die Woche voller Erlebnisse und Eindrücke war, gibt’s mehr als einen GBI-Rückblick.

Heute lade ich euch zu einer Wanderung durch Budapest ein. Ja, Wanderung. Denn ich finde, zu Fuß lässt sich eine Stadt am besten erkunden. Ganz ehrlich: Schon nach den ersten Schritten war ich hoffnungslos in Budapest verliebt. Diese Stadt strahlt eine unglaubliche Gelassenheit, Entspanntheit und Ruhe aus: Obwohl jeder Winkel nur so vor Geschichte strotzt, fühlt man nicht den Druck, von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu rennen. Blasen haben wir uns trotzdem gelaufen. Fix luftige Sandalen gekauft – und die nächste Tour konnte beginnen.

Abholung am Flughafen

Mit der Aussicht auf Sporthallen, Zelte und Schlafsäcke durfte es ein bisschen dekadent sein. ;)

Ein Gefühl von Reichtum

Plötzlich rechnet man wieder um. Ein ungewohntes, aber tolles Reisegefühl.

Figuren und Skulpturen

Skulpturen zum Anlehnen, Posieren und Glücksrubbeln findet man in ganz Budapest.

Kettenbrücke

Kettenbrücke bei Nacht.

Parlamentsgebäude

Schlendert man von der rechten Seite auf das Parlamentsgebäude zu, wirkt es fast unscheinbar. Dann biegt man um die Ecke und – BÄMM! – bleibt mit offenem Mund ob all der Pracht und Größe minutenlang stehen.

Blick aufs Burgviertel

Königlicher Palast in Buda.

Riesenrad

Das größte mobile Riesenrad Europas. Leider war ich nur mit Höhenängstlichen unterwegs.

St.-Stephans-Basilika

Alles ein bisschen größer, alles ein bisschen goldener, einfach alles ein bisschen mehr “Wow!”. Innen wie außen.

Holocaust-Mahnmal

Kurz vor dem Parlamentsgebäude: alte Schuhe, die wie zufällig hingestreut wirken. Sie erinnern an die Vertreibung der Juden 1944 aus Budapest, als viele einfach am Ufer der Donau erschossen wurden.

Am Donau-Ufer

Ausruhen und auf die Donau starren – großartig!

Kettenbrücke bei Tag

Vielleicht die schönste Donaubrücke.

Westbahnhof

Kein Geringerer als der Erbauer des Eiffelturms, Gustave Eiffel, zeichnet verantwortlich für den Budapester Westbahnhof.

Im Westbahnhof

Der liegt zwar auf der Ostseite der Donau im nördlichen Teil von Pest, führt aber die westliche Himmelsrichtung im Namen, weil von dort vor allem die Züge nach Wien abfuhren.

Budapester Hinterhöfe

Stimmungsvoll, lichtdurchflutet, verträumt, szenig –

Budapester Hinterhöfe

Budapester Hinterhöfe haben unzählige Facetten.

Budapester Telefonzellen

Tatsächlich: Telefonzellen gehören noch zum Stadtbild.

Budapester Telefonzellen

Sie funktionieren sogar – und werden auch genutzt.

Budapester Hinterhöfe

Ein bisschen wie in einer anderen Zeit. Hier zu wohnen, kann nur schön sein.

Budapester Hinterhöfe

Budapester Hinterhöfe sind auch oft für Überraschungen gut: Hotels, Kneipen und Restaurants hätte ich hier nicht unbedingt erwartet.

K&K - Kneipen und Kaffeehäuser

Schnöde Bar mit Tischen und Stühlen? Stylish und glattgebügelt?

K&K - Kneipen und Kaffeehäuser

Fehlanzeige! Kreativ muss es sein.

K&K - Kneipen und Kaffeehäuser

Bunt und vielfältig.

K&K - Kneipen und Kaffeehäuser

Dekorativ und einfach anders.

Markthalle

Ein Budapest-Sightseeing-Muss: die große Markthalle.

Markthalle

Unschwer zu erkennen: Auch hier hatte Gustave Eiffel seine Hände im Spiel.

Markthalle

180 Stände auf drei Etagen laden zum Schnuppern, Probieren und Kaufen ein.

Markthalle

Wenn man so eine Monstermelone nach Hause schleppt, ist das Workout einer ganzen Woche abgehakt.

Markthalle

Süßes für zwischendurch.

K&K - Kneipen und Kaffeehäuser

Ein Budapest-Trip ohne Kaffeehauserlebnis ist schlichtweg unmöglich. Feinste Zuckerleckereien gibt es im Book Café, das sich oberhalb eines Buchladens befindet.

K&K - Kneipen und Kaffeehäuser

Genuss pur: in riesige, bequeme Ledersessel kuscheln, dabei den Klängen des Pianisten lauschen und die barocke Ausstattung bewundern.

K&K - Kneipen und Kaffeehäuser

Legendär, prunkvoll, elegant und ein bisschen versnobt: das Café New York.

K&K - Kneipen und Kaffeehäuser

Kaffee trifft Orange. Kritisches Nippen und Schmecken – Himmel, ist das lecker!

St.-Stephans-Basilika

Ich sag’s ja: Mehr Wow geht nicht.

GB, GB, GBI!

Ab Freitag traf man sie überall an den Budapester Hotspots: GBIler mit gezückter Kamera.

Lebensbaum im Jüdischen Garten

Lebensbaum im Jüdischen Garten.

Gozsdu-Höfe

Sechs miteinander verbundene Innenhöfe mit sieben Wohnhäusern bilden die Gozsdu-Höfe. Den leckersten Wein gibt’s da übrigens bei DiVino.

Straßenbahnen

Wunderschön: Diese alten Straßenbahnen sieht man häufiger als ultramoderne Niederflurwagen.

Buda

Will man von Pest nach Buda, schlendert man am besten über die strahlend-weiße Elisabethbrücke, …

Buda

… am Gellértberg vorbei und am Donau-Ufer entlang.

Buda

Am schönsten ruckelt und zuckelt es sich mit der Standseilbahn auf den Budaer Berg.

Blick von Buda auf Pest

Blick von Buda auf Pest.

Blick von Buda auf Pest

Blick von Buda auf Pest.

Blick von Buda auf Pest

Blick von Buda auf Pest.

Fischerbastei

Von der Fischerbastei hat man einen herrlichen Blick über die Stadt und das gegenüberliegende Donau-Ufer.

Matthiaskirche

Auf Sissis Spuren: In der Matthiaskirche wurden Franzl und sie zum ungarischen Königspaar gekrönt.

 

Letzte Meter

  • Das Rad in Perfektion zusammenfalten und abgeben: √
  • Ein kleines Köfferchen mit Radklamotten packen und ins Press Office schmuggeln: √
  • Nervös bei Rose anrufen, wo denn nur meine Notfalllieferung bleibt: √ (Sitzcreme, ihr wisst schon. Und dann gab’s da ja noch dieses tolle Trikot mit der passenden Hose.)
  • Mitflieger koordinieren: √
  • Wäsche waschen: √
  • Reiseunterlagen ausdrucken: √
  • Presse zu den ersten drei Stationen einladen: √
  • Auf den Laptop alles laden, was Beate und ich so brauchen: √ (Wir sind ja schließlich nicht nur zum Spaß bei der GBI.)

Ich gebe zu, ohne die Hilfe des Liebsten wäre diese Liste um die ersten vier Punkte ärmer. Deshalb: Ein dreifaches Hoch auf den allerbesten aller Männer!

  • Zweite Tasche packen: – (Wo ist eigentlich meine Packliste? Argh!)
  • To-do-Liste abarbeiten: – (Den Punkt halte ich bewusst kurz, sonst kriege ich noch mehr Deadline-Panik.)

Ja, eigentlich habe ich ja gar keine Zeit, aaaaber …

Ich freue mich doch so auf morgen!!! Denn in 24 Stunden bin ich schon am Flughafen, in 28 Stunden in Budapest. Da ist es mir fast egal, dass ich dort noch ein paar Buchstaben hin- und herschieben muss.

Zur Erinnerung:

  • To-do-Liste abarbeiten: –

Und ich freue mich, dass mein Spendenkonto wieder Sternchen hat. Ziel erreicht – und erneut übertroffen. Danke, danke, danke an alle, die mich unterstützt haben und mir die vielen Kilometer damit doch irgendwie versüßen. Wer noch ein paar Euros übrig hat, darf aber gern noch bis zum 13. Juni das virtuelle Sparschwein füllen. ;)

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Aphrodite – aufzugeben ist keine Option

Alles tut weh, Arme und Beine zittern, aber drei „Burpees” müssen noch drin sein …

Drei, zwei, eins, fertig! Das waren die letzten Liegestütz-Strecksprünge des Workouts „Aphrodite“, meiner ersten Einheit des neuen Fitnesstrends Freeletics. Noch schnell das letzte Set Kniebeugen und Sit-ups – meine Mattennachbarin und ich strahlen uns an, klatschen uns ab. Tschakka, wir haben’s geschafft.

Zumindest eine 50-Prozent-Anfängerversion. Denn eigentlich sieht Aphrodite erst 50 Burpees, Kniebeugen und Situps vor, dann 40, 30, 20 und 10. Und die bitte so schnell wie möglich. Pausen sind nicht vorgesehen. Dabei hätte ich schon nach dem Laufen, 50 Hampelmännern und 50 Climbers – das war das Warm-up – dringend eine gebrauchen können …

Freeletics

Ganz klar, Aphrodite lässt auch den kleinsten Muskel brennen, die Lunge pfeifen und den Schweiß springbrunnenartig fließen. Warum ausgerechnet die Göttin der Liebe und Begierde als Namensgeberin für diese Anfängersession herhalten muss, kann ich mir nur so erklären: Entweder man hasst Freeletics danach. Oder man liebt es und will mehr davon. So wie ich. Ich werde in den nächsten Wochen also noch mit Hades, Iris, Venus und Poseidon (schmerzvolle) Bekanntschaft machen.

GBI Germany – leider schon vorbei

30. April, 23 Uhr – Abfahrt von Düsseldorf

4. Mai, 23.30 Uhr – Ankunft in Düsseldorf

Dazwischen liegen vier Tage, die schöner nicht sein können. Auch ein bisschen anstrengend, aber sonst: einfach nur schön. Und heute kommt mir alles so leise und langweilig vor. Was mir fehlt? Mein Team, das Geschnatter und Gekicher, lautes Lachen, schöne Gespräche, die Anekdoten, die alle an den Etappenzielen zum Besten gaben, das Knarzen der Doppelstockbetten und ein klitzekleines bisschen auch das Geschnarche aus den Nebenzimmern … Irgendwie ist das Ende einer GBI wie nach der Klassenfahrt wieder im Klassenzimmer zu sitzen und blöde Matheaufgaben zu lösen.

Aber zurück zum Anfang. Das Wiedersehen am Düsseldorfer Hauptbahnhof hatte schon Klassentreffenflair – wenn man mal das Wegploppen der Bierverschlüsse ignoriert. Überpünktlich sind wir dann am 1. Mai in Stralsund angekommen. Kein Wunder. Alle anderen waren vom In-den-Mai-tanzen noch müde, die Autobahn gehörte uns allein. Räder zusammenbauen, Gruppenfoto – ab auf die erste Etappe. 81,4 Kilometer nach Verchen. Erster Fotostopp nach vielleicht fünf Kilometern. Ich MUSSTE ins Rapsfeld. Mittenrein. Egal, wie hoch. Egal, wie sperrig. Egal, wie gelb – auch auf den Klamotten. Pollen verschwinden. Spätestens beim Waschen. Und wenn nicht, ist es auch egal. Hüpfen musste ich trotzdem. Das Leid der Kleinen.

Die erste Etappe schon: ein Traum. Und zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar, dass sie noch getoppt werden kann. Rapsfelder links und rechts, Wald- und Feldwege, auf denen ich dankbar bin, dass ich mich fürs Crossrad mit Mountainbike-Bereifung entschieden habe, weil ich sonst niemals in diesen Landschaftsgenuss gekommen wäre. In Verchen angekommen, direkt gelernt: liegt am Kummerower See, dem Handlungsplatz von „Die Heiden von Kummerow“, was ich irgendwann als Teenie mal gelesen habe. Geschlafen haben wir in einem als Kinder- und Jugendhotel umgebauten Kloster. In unserem 3er-Mädels-Maisonnette-Zimmer mit alten Fachwerkbalken hätten wir gut und gerne eine Nachtparty für alle veranstalten können.

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Die Tag-2-Etappe war mit am Ende um die 80 Kilometer zwar kurz, aber doch knackig. An Kilometerpunkt 10 mussten wir den Liebsten wegen Kreislaufproblemen in den Besenwagen setzen, nach 20 Kilometern erwischte es Eddie während einer Abfahrt – die Diagnose „Schultergelenksprengung“ haben wir zum Glück erst bei unserer Verabschiedung in Waren erfahren. Daneben kann ich mich nicht entscheiden, was ich schlimmer fand: die Anstiege, den Gegenwind, Temperaturen um die 12 Grad, den grauen Himmel, das Kopfsteinpflaster, die Anstiege mit Kopfsteinpflaster, Gegenwind und Temperaturen um die 12 Grad. Ich kann mich aber auch nicht entscheiden, was ich von all dem schöner fand. Plus Gegend. Plus Team.

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An Tag 3 wartete die Königsetappe auf uns. Laut Plan 111 Kilometer mit knapp 1.200 Höhenmetern. Mehr Kilometer werden es ja irgendwie immer – allein für herrlich wässriges Softeis hätte und habe ich Extrarunden gedreht. Die Höhenmeter sind mir ein Rätsel. Vielleicht verteilen sie sich einfach gut. Vielleicht habe ich sie nicht gemerkt. Vielleicht waren sie mir auch egal, weil die Strecke nur eins war: Hammer! Durch den Müritzer Nationalpark, durchs Havelland. Störche, die einfach so im Feld rumstehen. Kraniche, die nur für uns eine Ehrenrunde vom einen auf das andere Feld drehen. Und immer mit Wetter vom Feinsten. Wahrscheinlich habe ich mein Team in den Wahnsinn getrieben. Denn ich musste es immer wieder sagen: „Ist das schön hier!“

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Tag 4 – Schlussetappe. Ja, wie? Wir standen doch gerade erst am Hauptbahnhof … Menno, schon vorbei? Passend zu meiner Stimmung servierte der Wettergott dunkelgraue Wolken und eisige Temperaturen. Aber so eine Fahrt durchs Brandenburger Tor macht so ziemlich alles wieder wett. Da strömen Endorphine durch jede einzelne Zelle. Und man denkt: „Na gut, die Tour ist jetzt vorbei. Sch… aufs Frieren. Ich taue irgendwann wieder auf. Diese Truppe ist der Wahnsinn. Gut, dass bald Juni ist – und ich viele wiedersehe.“

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Nein, wir sind nichts bei den Oscars. Aber ich möchte trotzdem danken, weil man das gar nicht oft genug machen kann. Also: Ich danke von Herzen Dirk und Mario vom GBI Deutschland e. V. für die liebevolle Planung, Organisation und Begleitung der Tour. Ein riesengroßes Dankeschön an Mario von den Brandenbourg Cyclerz (da gibt es übrigens auch einen schönen Rückblick zu lesen), dem großartigsten Teamleader, den man sich nur wünschen kann. „Berlin zeigt Herz“ steht auf unserem Trikot – auch wahr, aber eigentlich müsste es „Mario zeigt Herz“ heißen. Ich weiß, du, lieber Mario, magst das weder hören noch lesen, guckst wahrscheinlich beim Lesen peinlich berührt in den Horizont, aber es ist nun mal so. Du hattest deine Augen und Ohren überall, hast geholfen und motiviert, uns die schönsten Ecken auf der Tour gezeigt – du warst der Edelstein in unserem ohnehin Goldteam. Mario, Katrin, Andreas, Ulrich und Ulrich, Wolfgang, Klaus und Eddie, könnt ihr nicht einfach zu mir ziehen? Holger gefällt’s hier …

Und unser Spendenziel von 10.000 Euro haben wir auch erreicht. Herz, was willst du mehr?

 

10 Stunden bis Abfahrt

Die Waschtrommel rotiert gerade noch auf Hochtouren (und natürlich werden die Klamotten bis zum Point of no Return niemals trocken). Die Finger rasen in Rekordgeschwindigkeit über die Tastatur, weil da ja noch dieses und jenes zu schreiben, verschicken, koordinieren ist. Vor dem Koffer türmen sich die Radklamotten für wirklich jeden Fall – jawoll, hier herrscht mal wieder Vorurlaubschaos.

Dabei bin ich nur vier Tage unterwegs. Aber so wie viele Leute zu Weihnachten oder Ostern die Supermärkte stürmen und einkaufen, agiere ich vorm Urlaub, als ob es kein Morgen gäbe: Der Schreibtisch soll möglichst leer sein (ein sinnloses Unterfangen), die Wohnung – wenn schon nicht porentief rein – zumindest katzensitterfein, der Koffer randvoll gepackt. Meine Nerven flattern so lange mit der Wäsche um die Wette …

Oh, nur noch knapp neun Stunden bis Abfahrt! Ich spute mich mal besser. Da ist ja noch diese Mitarbeiterzeitung, die ein Editorial braucht. Nur schnell das noch: Unsere GBI-Deutschland-Teams kann man über einen Tracker verfolgen. Aber erst ab morgen 10 Uhr. Immer schön nach den Brandenbourg Cyclerz gucken, gell?

Kochen macht Freu(n)de

Maria mag Törtchen (und ihren Zaubertopf), sie liebt es, mit frischen und wenigen Zutaten erlesene Genüsse auf den Teller zu zaubern, und ernährt sich vegan. Weil ich das auch alles mag, ploppte irgendwann die Mail einer Freundin in meinem Postfach hoch: „Lies mal, das könnte dir gefallen.“ Seitdem stöbere ich da regelmäßig nach Rezepten – die Aprikosen-Cranberry-Kugeln mit Limette und Kokos MÜSST ihr unbedingt mal ausprobieren (oder verschenken, falls welche übrig bleiben; die waren der Knaller unterm Weihnachtsbaum).

Gestern habe ich mit Maria, die eigentlich Alex heißt, gekocht. Natürlich nicht ich allein. Fünf andere Frauen haben mitgeschnibbelt und -gerührt. Thailändische Küche stand auf dem Programm. Das Motto: Kochen macht Freu(n)de. Ganz ehrlich: Schöner kann man einen Sonntagnachmittag nicht verbringen. Allein in die „Versuchsküche“ – der Biosupermarkt „Vier Jahreszeiten“ – hätte ich schon einziehen können. Weil das ja aber nicht geht und ich dafür auch noch nach Köln ziehen müsste, habe ich mein Bestes gegeben, viele Schätze nach Hause zu tragen. Dank einer lieben Mitköchin sind die unzähligen Tüten später auch heil im Parkhaus angekommen.

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Biosupermarkt & Bistro “Vier Jahreszeiten”: riesig groß, modern und hell, mit einer Produktauswahl, die einen staunend umherschlendern lässt.

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Eine Expansion nach Düsseldorf ist wohl leider nicht geplant. Erst mal nicht. Steter Tropfen und so. ;)

 

Und erst der Kochkurs! Mit dem Wörtchen „liebevoll“ kann man ihn wohl am besten beschreiben. Von der Begrüßung über die Präsentation der Rezeptmappe bis zur Rundumbepuschelung durch Alex und ihr Team. Eine der größten Herausforderungen war: Wie schaffe ich es nur, zu schnibbeln und zu rühren und gleichzeitig die vielen Tipps und Alternativrezepte mitzuschreiben??? Denn Alex ist nicht nur eine begnadete und charmante Gastgeberin, sondern ein wandelndes Ernährungslexikon und Kochbuch. Schlimm, schlimm, schlimm war auch die Lektion in Selbstbeherrschung. Am liebsten hätte ich mich nämlich mit der Lime-Pie-Füllung in eine Ecke gesetzt und die dann Probierlöffel um Probierlöffel weggefuttert.

Fünfeinhalb Stunden später waren alle Zutaten verbraucht, alle Speisen verkostet, Übriggebliebenes war für die Liebsten daheim in Doggy Bags verpackt und das Lieblingskleid spannte etwas über dem Bauch – daran waren aber bestimmt nur die lachflashgestärkten Muskeln schuld, ja, ja. Am 1. Juni schwinge ich dort wieder den Kochlöffel – und hoffe, einige der Mitköchinnen wiederzusehen. Denn das Motto stimmt einfach.

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Viel zu schade zum Auspacken: die liebevoll verpackte Rezeptmappe.

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Alle Zutaten für vier Gänge.

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Amuse-Gueule: leckere Bällchen in Mangosoße.

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Schnibbeln für die Thai-Curry-Suppe.

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Thai-Curry-Kürbistopf mit Tofu und Tempeh. Premiere: Zum ersten Mal mochte ich Tempeh.

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Thai-Curry-Suppe mit Pilzen, die für mich so groß geschnitten waren, dass ich sie gut aussortieren konnte.

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Süßsaurer Thai-Salat mit unterschiedlichen Dressings. Nachkochpflicht, weil ich mich immer noch nicht entscheiden kann, welches Dressing leckerer war.

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Mein Highlight: Lime Pie mit Mangoschaum. Wer errät die grüne Geheimzutat?

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Ich bin kein Dessertfan. Aber dieser Lime Pie kann für mich ein komplettes Menü ersetzen.