Einfach still sitzen
Sitzen? Ja, kann ich. Das ist schließlich ganz einfach. Aber still sitzen? Das ist für mich das Schwierigste der Welt. Wenn ich nur daran denke, wie viele Fernbedienungen ich in den vergangenen Jahren beim gemütlichen Fernsehgucken zerlegt habe, weil ich – klick auf, klick zu, klick auf – mit der Batterieklappe spielen MUSS. Und dazu dieses permanente Plappern der Gedanken: Was muss ich morgen als Erstes erledigen? Was koche ich heute Abend? Muss ich dafür noch was einkaufen? Ich darf nicht vergessen, Herrn X anzurufen …
Mit der Vegan-for-Youth-Challenge habe ich also gleichzeitig die Herausforderung angenommen, ganz still zu sitzen und mich nur auf eine Sache zu konzentrieren. Am besten auf die Atmung, denn die ist ja ohnehin da. Tag 1: Auf Youtube habe ich mir eine 15-minütige geführte Meditation im Liegen ausgesucht. Nur zwei Regeln sollten dabei befolgt werden: wirklich still liegen und nicht einschlafen. Still liegen kann ich richtig, richtig gut. Vielleicht zu gut. Denn bei der Körperreise – „LIIIN-KERRR OOOOBER-SCHENKELLL“ – schlummerte ich friedlich ein.
Also doch besser der Klassiker: die Sitzmeditation mit geschlossenen Augen. Vom Konzept der geführten Atemmeditation wollte ich trotzdem nicht abweichen. Seitdem lenkt eine warme Männerstimme meine Konzentration auf die Atmung und fängt mich wieder ein, wenn zu viele andere Gedanken durch den Kopf flippern. Und, ja, es fühlt sich gut an – ein entspannender und beruhigender Kopf-Urlaub.
Und sonst? Ich verbringe viel, sehr viel Zeit in der Küche: „Vegan for Youth“ ist tatsächlich noch etwas aufwendiger als „Vegan for Fit“. Aber die Rezepte sind wirklich grandios und machen es nahezu unmöglich, sich an die vorgegebene 80-Prozent-Sättigungsregel zu halten. Das Prädikat „Leckerschmackofatz mit Sternchen“ kriegen auf jeden Fall:
Auch das Trainingstagebuch hat sich etwas gefüllt – und zwar mit drei Spinning-Stunden, 24 Laufkilometern, 1.000 Schwimmmetern und 1.000 Sit-ups.