Lauf, Karl(a), lauf!
Women’s Run 2013 in Köln: Zum Start schwebt ein Meer pinkfarbener Luftballons gen Himmel – begleitet von lautem Jubel und vielen Ahs! und Ohs! Kurz darauf rennen, joggen, walken 7.500 Frauen hoch konzentriert, schwatzend oder lachend in brombeerfarbenen Laufshirts entlang des Rheins über Deutzer und Hohenzollernbrücke. Zeitmessung für die 5 oder 8 Kilometer kann, muss aber nicht sein. Vorher und nachher werden die Powerfrauen liebevoll in der Beauty Lounge oder im Massagebereich umpuschelt. Auf die Ohren (Cat Ballou) und für die Augen (die Zumba-Anheizer vom Neptunbad – oha!) gibt’s zwischendurch auch nur das Feinste vom Feinen.
Moment mal – 7.500 Frauen? Ming Hätz, dat es Kölle! Da schunkelt man sich im Startbereich nicht nur zu „Viva Colonia!“ und „Jetzt geht’s los!“ warm. Hier wird aus Karl schnell mal Karla, stacheln unter einem zartrosa Tutu haarige Männerbeine hervor und lenkt die blondgelockte Wallemähne nur kurz davon ab, dass ihr Träger kein zweites X-Chromosom hat. Aber genau diese Kleinigkeiten, dieser närrische Frohsinn ist es, was wirklich jeden Lauf in Köln zu einer superjeilen Zick macht. Für mich jedenfalls. Und bestimmt auch für Ricarda. Neuauflage 2014?
Aber 2014 sind die zwei Jahre noch nicht um.
Ich dachte, ein bisschen schummeln klappt.