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Posts tagged ‘Düsseldorf’

Aphrodite – aufzugeben ist keine Option

Alles tut weh, Arme und Beine zittern, aber drei „Burpees” müssen noch drin sein …

Drei, zwei, eins, fertig! Das waren die letzten Liegestütz-Strecksprünge des Workouts „Aphrodite“, meiner ersten Einheit des neuen Fitnesstrends Freeletics. Noch schnell das letzte Set Kniebeugen und Sit-ups – meine Mattennachbarin und ich strahlen uns an, klatschen uns ab. Tschakka, wir haben’s geschafft.

Zumindest eine 50-Prozent-Anfängerversion. Denn eigentlich sieht Aphrodite erst 50 Burpees, Kniebeugen und Situps vor, dann 40, 30, 20 und 10. Und die bitte so schnell wie möglich. Pausen sind nicht vorgesehen. Dabei hätte ich schon nach dem Laufen, 50 Hampelmännern und 50 Climbers – das war das Warm-up – dringend eine gebrauchen können …

Freeletics

Ganz klar, Aphrodite lässt auch den kleinsten Muskel brennen, die Lunge pfeifen und den Schweiß springbrunnenartig fließen. Warum ausgerechnet die Göttin der Liebe und Begierde als Namensgeberin für diese Anfängersession herhalten muss, kann ich mir nur so erklären: Entweder man hasst Freeletics danach. Oder man liebt es und will mehr davon. So wie ich. Ich werde in den nächsten Wochen also noch mit Hades, Iris, Venus und Poseidon (schmerzvolle) Bekanntschaft machen.

Mein Düsseldorf von A bis Z

„Meine Stadt von A bis Z“ – zu dieser Blogparade hat meine Netzwerk-Kollegin Birgit Ebbert aufgerufen. Ganz ehrlich: Ein Alphabet über meine Heimatstadt Kemberg ist eine Nuss, die schwer bis gar nicht zu knacken ist. Weil meine schönsten Lauf-, Rad- und Spaßreviere, meine Erholungs- und Ruheoasen aber sowieso in Düsseldorf sind und ich mich hier zu Hause fühle, stelle ich euch einige meiner ganz persönlichen Highlights in der schönsten Stadt am Rhein vor:

A wie Altbier: Düsseldorf ohne Altbier – das geht nun wirklich nicht. Und nichts schmeckt besser als ein leckeres Dröppke nach einer Radtour. Bei der Altbiertour entdeckt man dann sogar alle fünf Hausbrauereien an der längsten Theke der Welt und kann seinen ganz persönlichen Favoriten küren.

B wie Buga mit einer schönen, etwa 6 Kilometer langen Laufstrecke, die durch die herrliche Parklandschaft des ehemaligen Bundesgartenschaugeländes führt. An den Wochenenden und bei schönem Wetter muss man sich auf einen Zickzackkurs einstellen. Wer das nicht mag: Abends sind die Hauptwege beleuchtet und man kann ganz entspannt seine Runden drehen.

C wie Carlstadt: Rund um den malerischen Markt am Carlsplatz fühlt man sich fast wie in Paris. Der legendäre Markt ist das bunte Zentrum des Viertels und gleichzeitig Tor zum lauten Teil der Altstadt – von dem man hier aber gar nichts mitkriegt. Ein Muss für alle Zuckermäuler: der Stand von „Törtchen Törtchen“. Liebhaber guter Tropfen sollten unbedingt im „Weinlokal Galerie am Karlplatz“ (nein, das ist kein Schreibfehler – der Carlsplatz hieß halt mal so) vorbeischauen.

D wie Drachenbootrennen: Welches Team ist das schnellste? Um zu gewinnen, sind auf jeden Fall kräftige Arme und ein guter Rhythmus gefragt. In diesem Jahr starten die chinesischen Boote mit den Drachenköpfen und bunten Bemalungen im Hafenbecken schon zum 19. Mal. Und irgendwann will ich auch mal mitpaddeln …

E wie EKÔ-Haus: Etwas versteckt, hinter hohen Hecken und Pappeln, liegt in Niederkassel das EKÔ-Haus – Europas erster und einziger von Japanern erbauter buddhistischer Tempel. Eine Oase der Stille und einfach wunderschön. Unbedingt ausprobieren: die Teezeremonie.

F wie Fortuna: „Fußball mit Fortuna ist, stolz zu sein, auch wenn es keinen Grund dazu gibt.“ So steht’s in der Beschreibung zu „111 Gründe, Fortuna Düsseldorf zu lieben: Eine Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt“. Und ja, da ist was Wahres dran.

G wie Grafenberger Wald: Für Bergziegen einfach super zum Joggen oder Mountainbiken – 20 Prozent Steigung an der Rodelbahn sagen alles, oder? Wer es weniger anstrengend mag: Der Wildpark ist für Groß und Klein immer ein lohnendes Ausflugsziel.

H wie Hofgarten. Natürlich ist der Hofgarten tagsüber schön, aber nachts ist er noch viel, viel schöner – finde ich jedenfalls. Dann sind nämlich die Bänke auf der Reitallee beleuchtet und tauchen die Bäume in ein hellweißes Licht.

I wie Indisch. Und wie das allerallerallerbeste indische Restaurant – leider längst kein Geheimtipp mehr: Kirti’s Dhaba. Von außen und innen alles andere als ein Hingucker, aber das Essen ist einfach super.

J wie Jazz Rally. Ein besonderes Highlight im Düsseldorfer Veranstaltungskalender der Stadt ist die „Jazz Rally“, die seit 1993 jeweils am Pfingstwochenende stattfindet.

K wie Kö: Jedes Jahr im September wird die Edelshoppingmeile zur Laufarena: Beim Kö-Lauf gehen Familien, Profis und Hobbyläufer an den Start. Auch das Rennen „Rund um die Kö“ lockt zahlreiche Radfans nach Düsseldorf – wenn es nicht, wie gerade geschehen, für einen verkaufsoffenen Sonntag abgesagt wird.

L wie Lorettostraße: Eine meiner Lieblingsstraßen mit ein paar feinen Geschäften und Lokalen. Suche ich ein besonderes Geschenk, finde ich hier immer etwas. Erste Adresse: das Romantiklabor.

M wie Marathon: Den gibt es seit 2003, der Rundkurs gilt als flach und schnell. Die Laufstrecke führt direkt durch den Stadtkern – über die Kö und durch die Altstadt. An vielen Stellen öffnet sich der Blick auf den Rhein und die Silhouette von Düsseldorf.

N wie Nordpark: Viel Grün, viel Wasser – das ist der Nordpark, grob beschrieben. Herausragendes Schmuckstück ist aber der Japanische Garten mit seinen markant beschnittenen Kiefern und der weitläufigen Teichanlage.

O wie Oldtimer. Die kann man nicht nur in der Classic Remise bestaunen: Am zweiten September-Wochenende trifft die Spitzengastronomie der Königsallee auf die schönsten, sehenswertesten Oldtimer – nämlich bei den „Kö Classics“ am Ziel der „Classics à la carte“.

P wie Perlfischen: „Perlfische“ nennen sich mehr als 20 Pempelforter Designer, Künstler und Handwerker, die im Herbst einen Blick hinter die Kulissen ihrer Läden, Werkstätten und Ateliers ermöglichen. Jeder Perlfisch präsentiert einen Gast oder etwas Spezielles, das es nur an diesem Wochenende gibt. Übrigens: Das Perlfischen hat riesengroßes Kaufrauschpotenzial – ich spreche da aus eigener Erfahrung.

Q wie Quadriennale. Die Quadriennale Düsseldorf ist ein Festival der bildenden Kunst, das seit 2006 alle vier Jahre über mehrere Monate stattfindet. Unter dem Motto „Über das Morgen hinaus“ beschäftigen sich Künstler in der 2014er-Ausgabe mit der Zukunft. Läuft noch bis zum 10. August.

R wie Rhein: Zu ihm zieht es jeden hin – egal, ob zum Spazierengehen, zum Kaffeetrinken an der Promenade oder zum Grillen am Strand. Und natürlich zum Laufen. Dazu laden schon die vielen Brücken ein: Die kleine Runde über Kniebrücke und Oberkasseler Brücke ist circa 4 Kilometer lang, die große über Kniebrücke und Theodor-Heuss-Brücke etwa 8.

S wie Schloss Benrath: Unterhaltsame Klassik, dazu Park-Illumination, Wasserspiele und synchrones Musikfeuerwerk: Jedes Jahr im Juni und August ist die prächtige Kulisse von Schloss Benrath Schauplatz eines Musikfestivals. Das Besondere: Die Zuhörer sitzen auf mitgebrachten Stühlen oder an festlich dekorierten Tischen (natürlich auch alles selbst mitgebracht), andere machen es sich bei einem Picknick bequem und genießen leckeres Essen und einen guten Wein.

T wie T3 Triathlon. Neben der olympischen Distanz – 1.500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen – wird auch die halb so lange Sprintdistanz angeboten. Wenn nur das Schwimmen im Hafenbecken nicht wäre …

U wie Unterbacher See: Meine liebste Laufstrecke, und zwar nicht nur, weil sie fast vor meiner Haustür liegt. Die kürzeste Umrundung führt direkt am Ufer entlang, das sind dann 5,7 Kilometer. Was sich aber auch immer lohnt: ein Abstecher in den Eller Forst. Und im Sommer nach dem Laufen in den See springen oder im Se(h)restaurant chillen – das ist wie ein kleiner Urlaub.

V wie Vennhausen: Hier steppt nicht der Bär, es gibt keine In-Restaurants, die Atmosphäre ist eher dörflich mit viel Grün, das Niederbergische Land fast um die Ecke: Das ist Vennhausen – mein Veedel. Und wenn ich Lust auf Citygewühl habe: Das Zentrum ist gerade mal 6 Kilometer entfernt.

W wie Wanderweg D: Rheinuferpromenade, Rheinstadion, Schlosspfalz Kaiserswerth, Wildpark, Unterbacher See, Himmelgeister Rheinbogen, Rheinturm, Rathausufer mit Pegeluhr: Hat man das alles und noch mehr gesehen, ist man einmal um Düsseldorf rum gewandert. Was immerhin gut 90 Kilometer sind.

X wie X-mas: Anders als in vielen anderen Städten Deutschlands gibt es in Düsseldorf statt eines zentralen Riesenmarktes viele kleine und individuelle Märkte, die an unterschiedlichen Orten für weihnachtliche Stimmung sorgen.

Y wie Yomaro Frozen Yogurt. Gibt’s in der Filiale am Carlspatz auch vegan. Saulecker.

Z wie Zombiewalk: Am ersten September-Wochenende verwandelt sich Düsseldorf in Düss „Hell“ Dorf. Beim Zombiewalk versetzen Hunderte kostümierte Gruselfans die Altstadt in Angst und Schrecken. Ist – ehrlich gesagt – gar nicht meine Baustelle, aber Z war wirklich schwierig.

Frühlingstheater

Dass die Erde inwendig noch munter ist,
seh ich zu meiner Freude an den Schneeglöckchen und dem Krokus.
Die Schneeglöckchen,
ohne Furcht vor der grimmigsten Kälte,
spitzen fleißig nach oben.
Sie müssen sich tummeln,
dass sie fertig sind,
eh das Gesträuch überher Blätter kriegt
und ihnen die Sonne benimmt.
Das Frühlingstheater wäre also auch wieder mal eröffnet.

(Wilhelm Busch)

 

PS: Endlich, endlich habe ich Schneeglöckchen gesehen, auch wenn ich dafür bis hinter Mettmann radeln musste. Mehr kann ich über diese erste Open-Air-Tour 2014 gerade nicht schreiben, denn meine Hände tauen noch auf – die gefühlte Temperatur war doch wesentlich niedriger, als der Wetterbericht vollmundig angekündigt hatte.

Schneeglöckchen

Retrobus

Krokusmeer

Krokusblüte

Eine Ahnung von Frühling

Nichts ist ein so sicheres Zeichen für den Frühling wie das fröhliche Gezwitscher der Piepmätze. Die legen sich jetzt am Morgen – im Februar! – schon mächtig ins Zeug und singen, was die kleinen Kehlen hergeben. Später dann Temperaturen um die 12 Grad, ein blauer Himmel mit weißen Puschelwolken, etwas Sonnenschein: Fertig ist die erste Ahnung vom Frühling 2014. Und die will gebührend belaufen werden. Eine Strecke zum ausgelassenen Rumhoppeln und Hakenschlagen wäre perfekt.

Das heißt für mich nichts anderes als: ab in den Grafenberger Wald – immer den gelben Pfeilen nach! Knapp sieben Kilometer lang. Genießen, staunen, in den Himmel gucken, Schneeglöckchen suchen (aber nicht finden), Kilometer um Kilometer und Höhenmeter um Höhenmeter zurücklegen, bis zum „Schönen Ausblick“, dem höchsten Punkt im Grafenberger Wald: Es ist einfach ein großartiger Sonntagslauf.

Wegweiser Aaper Wald Wald_1 Wald_2 Wald_4 Wald_5

Der Reiz des Bekannten

Jeden Monat eine unbekannte oder eine länger nicht gelaufene Strecke sollte es sein. Statistisch ist das natürlich immer noch drin, auch wenn ich den Januar und die ersten beiden Februar-Wochen in meinem liebsten Laufrevier verbracht habe. Gut, ich kenne mittlerweile jeden Baum, Strauch und Stein mit Namen, bekannte Hunde lassen längst ihre Stöcke und Bälle fallen, weil sie wissen, dass ich nicht anders kann, als sie zu streicheln und kurz mit ihnen zu spielen. Von den Standard-Seeumrundern mal ganz zu schweigen – erkennen, lächeln, leichtes Kopfnicken und/oder Handheben hier, kurzes „Hi!“ da.

Gestern sollte es dann so weit sein: Grafenberger Wald, here I’am. Sollte. Aber es stürmte. Und das Rosie-Projekt hielt mich auf der Couch gefangen. Der Liebste schlich ab und zu an mir vorbei und flüsterte irgendwas von: „Also ich glaube ja nicht, dass du heute noch läufst.“ Dabei war ich schon fix und fertig behost und beschuht. Nur lag ich eben in voller Läufermontur auf der Couch – denn da war ja noch dieses letzte Kapitel …

Was der Liebste bei allem salomonischen Geflüster und Geplapper nicht bedacht hatte: Es ist länger hell. Und so ein Kapitel schneller ausgelesen, als der Lesenden manchmal lieb ist. Die Zeit reichte trotzdem nur noch für – nun ja – den See. Aber wisst ihr was: Gerade dann offenbart sich der Charme des Bekannten. Der Lieblingshusky wirft sich voller Freude vor und seinen Ball zwischen meine Füße. Der Sturm verflacht in ein laues Lüftchen und die Abendsonne taucht Bäume und See in ein wahres Zauberlicht. Warum wollte ich eigentlich neue Strecken ausprobieren?

See1

See2

Namaste!

90 Minuten Yoga, 40 Grad Raumtemperatur, 40 Prozent Luftfeuchtigkeit, 12 Personen – das ist das Abenteuer „Hot Yoga“ in knallharten Fakten. 10 bis 15 Minuten vor Kursbeginn sollen wir im Raum sein, um uns an das Klima zu gewöhnen. Und lange vor dem Kurs viel trinken. Pfff, wird schon nicht so schlimm werden, zwei Tässchen Kaffee reichen bestimmt … Beim Einchecken kaufe ich trotzdem noch schnell eine 1,5-Liter-Flasche Wasser. Denn: „Nimm die große, die wirst du brauchen.“

Ein paar Minuten später sitze ich auf meiner Matte und jede einzelne Körperzelle befolgt anscheinend das Kommando „Wasser, Marsch!“. Und ich sitze nur. Ich denke nicht mal. Ist viel zu warm dafür. Die Brille habe ich wegen Ich-seh-nix-mehr-Alarm schon nach Sekundenbruchteilen an den Rand gelegt. Puh! Ich sitze in der Sauna, mir ist heiß, ich habe Durst. Ach, ich hab ja Wasser – gluck, gluck, gluck … „Bei und zwischen den Posen und den Sets bitte nichts trinken, das lenkt die anderen ab“, erklärt prompt die Yoga-Instructorin. Sets? Posen? Ich verstehe wenig bis gar nichts. Finde das aber auch nicht schlimm, denn das ist meine zweite Yoga-Stunde überhaupt. Bei meiner ersten vor etlichen Jahren war ich glücklich, dass nicht ich es war, die bei den Übungen wie ein nasser Sack auf die Matte geplumpst ist.

Wir starten. Und nur wenige Minuten später bin ich froh, sehr froh, dass ich mich nicht mehr im Spiegel sehen kann (Brille irgendwo hinter mir, du erinnerst dich?). Mein Gesicht hat gefühlt die Farbe einer Tomate (wahrscheinlich ist das auch so), der Schweiß rinnt in Strömen und ich verbiege mich wie nie zuvor in meinem Leben. Ich folge den Anweisungen, schiele nur ab und zu nach links oder rechts, welcher Verknotungsmodus gerade gewünscht ist, und freue mich auf jedes Fingerschnipsen, das – gefolgt von einem geflüsterten „Change!“ – zumindest irgendetwas in Richtung Entlastung ankündigt.

Und zack ist die Zeit um. Wirklich. Nie zuvor habe ich mich entspannter 90 Minuten „quälen“ lassen. Nie kam ein Gedanke „Muuuuaaaah, wie lange denn noch?“. Ja, manche Posen taten weh (aber das liegt ja an mir und nicht an den Posen), ja, es war heiß, ja, meine Arme und Beine haben später beim Umziehen gezittert (und viel, viel später auch noch), und, ja, ich habe heute tatsächlich Muskelkater. Aber wenn mir noch einer erzählt, Sport macht nicht süchtig, den schicke ich zum Hot Yoga. Hier: Ich! Süchtig! Nächsten Sonntag wieder!

Übrigens: Es gab drei offizielle Trinkpausen. Nun ratet mal, wie voll meine große Wasserflasche noch war. Nö, zu gewinnen gibt’s bei diesem Ratespiel nichts.